Der Begriff Heilquellen bezeichnet Quellwässer, die eine Heilwirkung auf den menschlichen Organismus erzielen. Gegenüber normalen Quellen weisen sie einen höheren Gehalt an gelösten Stoffen auf. Die genaue Zusammensetzung der einzelnen Quellen wie auch deren Heilwirkung ist heute wissenschaftlich untersucht und begründet.
An der Ostseeküste mit ihrem Hinterland finden sich zahlreiche Beispiele für Heilquellen, die zum Teil bereits seit Jahrzehnten genutzt werden. In den meisten Fällen erhielten die Orte, in denen die Quellen sprudeln, im deutschen Sprachraum den festen Zusatz „Bad“ zum Ortsnamen. Darüber hinaus baut auch die Anwendung von Moor zu medizinischen Zwecken auf eine lange Tradition.
Beispiele sind:
Bad Malente-Gremsmühlen trägt seit 1996 den Titel Bad (Kneipp-Heilbad Malente). Im Vordergrund stehen - auch ohne Heilquelle - die Anwendungen nach Sebastian Kneipp.
Bad Schwartau vor den Toren Lübecks trägt seit 1913 den Namen Bad, nachdem 1895 eine Jodsolequelle entdeckt wurde.
Bad Segeberg wurde der Titel Bad 1924 aufgrund der seit 1884 genutzten Kalkbergsole verliehen.
Bad Doberan ist seit Jahrzehnten geprägt durch Anwendungen von Moor in der Reha-Klinik, das im klinikeigenen Tagebau unweit des Ortes gewonnen wird.
Bad Sülze, etwa 25 km südöstlich von Ribnitz-Damgarten, hat Jahrhunderte lange Solbad-Traditionen, als Nebenprodukt von Salzgewinnung.
Heringsdorfer Jodsole wird aus über 400 Meter Tiefe gewonnen und kommt lokal zur Anwendung.
Die um 1900 entdeckte Solequelle bei Kamień Pomorski (Cammin) östlich der Insel Wollin unweit der polnischen Ostseeküste legte den Grundstein für den noch heute bestehenden Sanatoriumsbetrieb.
Verschiedene Mineralquellen unterstützten auch den Aufschwung des Badetourismus in Kołobrzeg (Bad Kolberg) an der polnischen Ostseeküste.
Foto: © Dirk Röttgen / Pixelio.de
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