Eingebettet in eine der attraktivsten Urlaubsregionen Deutschlands, der Mecklenburgischen Ostseeküste, unweit des ersten deutschen Seebades Heiligendamm und der großen Seebäder Warnemünde und Kühlungsborn, präsentiert sich das Doberaner Münster als ein einzigartiges Bauwerk. Es gilt als die einzige hochmittelalterliche Klosterkirche Europas und steht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit nicht nur von jährlich tausenden Besuchern, sondern auch der nationalen und internationalen Fachwelt.
Als Bestandteil der Doberaner Klostertage befassen sich vom 25. bis 28 September Fachleute aus dem In- und Ausland mit dem Thema "Die Ausstattung des Doberaner Münsters – Kunst im Kontext". Das Doberaner Münster bietet die Möglichkeit, eine komplexe Kirchenausstattung in ihrer Gesamtheit zu erfahren, eingefügt in eine Architektur von kathedralem Anspruch, ausgeführt auf höchstem künstlerischen Niveau und mit sehr origineller Ikonographie. Als Beispiele dafür sind mehrere zu nennen. Der Mönchschor verfügt mit Hochaltarretabel, Sakramentsturm, Chorgestühl und Levitenstuhl, Kelch- und Kredenzschrank bis heute über seine wichtigsten Funktionselemente, ebenso der Konversenchor mit doppelseitigem Kreuzaltar, Triumphkreuz und Chorgestühl der Konversen. Zahlreiche Nebenretabel des 14. Jahrhunderts sind ebenso erhalten wie das Zifferblatt der mittelalterlichen astronomischen Uhr und ein aufwändig geschnitzter Marienleuchter.
Ein wichtiger Grund für die Erhaltung dieses einzigartigen liturgischen Ausstattungsensembles lag in der Nutzung der Kirche als zentrale Grablege der Herzöge von Mecklenburg. Das führte zur Errichtung zahlreicher repräsentativer Grabdenkmäler des Mittelalters und der frühen Neuzeit. In der Kirche des Zisterzienserklosters Doberan verbindet sich beispielhaft die religiös-monastische Kultur der Reformorden mit fürstlicher Repräsentation im hochmittelalterlichen Europa.
Die Sanierung des Dachreiters am Doberaner Münster und dessen Bekrönung wurde weitestgehend beendet. Von den Sanierungsmaßnahmen wird vielen Doberanern und Gästen die Montage des rund 120 Kilo schweren Kreuzes mit wiederhergestellten Ranken und Blattwerk in Erinnerung bleiben. Ebenso der Fund von zwei historischen Zeitkapseln mit Dokumenten und Münzen, deren Inhalte von 1892 und vom vorherigen Dachreiter von 1841 stammen. Die älteste Münze stammt hierbei aus dem Jahr 1647. Eine neue Zeitkapsel mit aktuellen Beigaben wurde beigefügt. Eine genaue Auflistung der Gegenstände enthält die Münsterhomepage www.muenster-doberan.de. Im Zusammenhang damit wurden Nisthilfen für die mehr als 40 nachgewiesenen Dohlengelege und für die Turmfalken angebracht oder überprüft.
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Martin Heider (Münsterverwaltung) / nordlicht verlag
Foto: © Münsterverwaltung
Datum: 15.09.2014
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