Zusammen mit den benachbarten Küstengebieten der Ostsee wurde auch Lettland während der Völkerwanderung von baltischen Stämmen besiedelt. Einer von ihnen, die Kuren, hatten bald den Ruf eines kriegerischen Stammes mit Eroberungen bis nach Dänemark. Der östliche Landesteil heißt bis heute Kurland. Zusammen mit dem nordöstlich angrenzenden Livland war das Gebiet in der Folgezeit zwischen Deutschen, Schweden und Polen umkämpft, ehe das heutige Lettland im 18. Jahrhundert unter russische Herrschaft geriet. Zwischen 1920 und 1940 sowie seit 1991 war und ist Lettland ein souveräner Staat.
Auf etwa 65.000 Quadratkilometern wohnen 2,2 Millionen Menschen, die Hauptstadt Riga ist mit über 700.000 Einwohnern die größte Stadt im Baltikum. Riga an der gleichnamigen Ostseebucht und dem Fluss Düna (Daugava) war lange Zeit Mittler in den Beziehungen zwischen Nord und Süd, West und Ost in Europa. Auch heute stellt Riga eine Mischung aus Tradition und Moderne dar. Die ehemalige Hansestadt ist heute Teil des UNESCO-Welterbes und verfügt über eine große Zahl von Jugendstilbauten, aber auch Kirchen und Holzhäuser. Durch die Nähe zur Ostsee und dem mondänen Badeort Jurmala ist von Riga aus auch ein erlebnisreicher Badeurlaub möglich.
Als Ort der Begegnung über viele Jahrhunderte haben sich in Lettland Spuren verschiedener Kulturen erhalten. Sogar heidnische Bräuche aus vorchristlicher Zeit sind bis heute lebendig. Folkloretraditionen sind ebenso erhalten wie alte Landhäuser und Herrensitze und Gotteshäuser verschiedener Religionen. Wie in anderen baltischen Ländern auch ist besonders die Tradition des Gesanges lebendig.
Knapp die Hälfte des Landes ist von naturbelassenem Wald bedeckt. Aber auch andere Naturformen, die in dieser Region kaum erwartet werden, locken viele Besucher an. Dazu gehört der Gauja-Nationalpark im Nordosten von Riga unweit der Ostsee mit seinen Sandsteinformationen und Höhlen. Dazu kommen einzigartige neuere Hinterlassenschaften wie militärische Bunkeranlagen, die ebenfalls teilweise besichtigt werden können. Das küstennahe Naturschutzgebiet Salacgriva bietet imposante Kliffküsten, die nach wie vor in Veränderung begriffen sind.
An der 500 Kilometer langen lettischen Ostseeküste wechseln sich alte Fischerdörfer mit modernen Badeorten ab. Die Letten sprechen von zwei Meeren, der offenen Ostsee im Westen vor dem Landesteil Kurland und der weit gefächerten Rigaer Bucht im Norden des Landes. Während die Westküste von unberührter Natur beherrscht wird und lange Zeit militärisches Sperrgebiet war, dominiert der Badeort Jurmala die Rigaer Bucht. Beide „Meere“ treffen sich beim Kap Kolka auf spektakuläre Weise.
Fotos (von oben):
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![]() Nordlettland Salacgriva - Saulkrasti - Gauja-Nationalpark
Das Ostufer der Rigaer Bucht weist sowohl Küstenorte mit langer Geschichte wie Salacgriva und Saulkrasti als auch lange unberührte Küstenstrecken auf. Das Hinterland ist besonders durch den Gauja-Nationalpark ein attraktives Ausflugsziel.
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Die Hauptstadt Lettlands ist mit 700.000 Einwohnern die größte Stadt des Baltikums und gleichzeitig eine der traditionsreichsten. Die Ostseemetropole Riga präsentiert sich auch als das wichtigste Tourismusziel Lettlands, als moderne Großstadt, langjähriges Handelszentrum, Erholungszentrum und Verkehrsknotenpunkt.
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Die Stadt Jurmala gilt heute als der Badeort der lettischen Hauptstadt Riga, kann aber auf eine eigenständige Geschichte verweisen. Jurmala erstreckt sich nordwestlich von Riga entlang der Mündung des parallel zur Ostsee verlaufenden Flusses Lielupe am südlichen Ende der Rigaer Bucht. Auf einer Gesamtlänge von 40 Kilometern befinden sich mehrere zusammengeschlossene Ortsteile. Der durchgehende Badestrand gehört mit 30 Kilometern Länge zu den längsten seiner Art an der Ostsee.
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Die Ostseestadt Ventspils ist einer der zentralen Orte im westlichen Teil der historischen Region Kurland. Kurland nimmt den gesamten westlichen Teil Lettlands ein und ist nach dem baltischen Volk der Kuren benannt, die seit dem 7. Jahrhundert nachweisbar sind. In der Folgezeit geriet das Gebiet in die Auseinandersetzungen mit Wikingern, Schweden, Dänen und dem Ritterorden. Deutsche Siedler brachten die deutsche Sprache in die Region, die noch lange Zeit in der Oberschicht dominierte. Nach polnischer und schwedischer Oberhoheit kam das Gebiet Ende des 18. Jahrhunderts zu Russland.
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Die Stadt Liepaja (dt. Libau) im Südwesten von Lettland gehört zu den bedeutendsten Orten im Land. Sie ist vor allem durch maritime Industrie und einen großen historischen Militärstandort geprägt. Liepaja ist eines der Zentren in der historischen Region Kurland, einer der vier Regionen in Lettland.
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