Der Hering ist der Symbolfisch für die Ostsee. Schon vor Jahrhunderten sorgte er für volle Netze in den Fischerdörfern der Insel Usedom, die sich später fast alle zu Seebädern wandelten. Die jährlichen Heringswochen im Frühjahr sind Ausdruck für die Tradition – und Magnet für Genießer gleichermaßen.
Während der Heringswochen vom 7. März bis zum 4. April bereiten Usedoms Köche den Hering in unzähligen Varianten zu. Mit der Heringsgala im Hotel Seerose in Kölpinsee werden die Heringswochen traditionell eröffnet. Zum Abschluss lädt das Ostseebad Koserow zum großen Heringsfest auf dem Seebrückenvorplatz ein. Vorträge, Workshops und geführte Wanderungen zum Thema Fischfang runden das Programm ab.
Insgesamt 19 Restaurants beteiligen sich in diesem Jahr an den Heringswochen und warten mit köstlichen Heringskreationen auf. Während der Hering in früheren Zeiten „Brotfisch“ oder „Arme Leute-Essen“ der Insulaner war, wird er heute sowohl klassisch als auch mit Raffinesse zubereitet. Die Inselköche kredenzen den Hering als Matjestatar, servieren gebratene Heringe in der altbewährten Kombination mit Speckstippe, Bratkartoffeln und Birnen-Bohnengemüse oder bieten hausgeräucherten Hering mit Schwarzbrot und Roter Bete an.
„Hering satt“ heißt es beim Heringsfest am 4. April auf dem Seebrückenvorplatz in Koserow. Nach der Eröffnung und dem traditionellen Heringspulen ab 11 Uhr sorgen „Dei Lieper Winkelschen Danzlüh“ mit traditionellen Tänzen, die „Peenehalunken“ mit maritimen Liedern und der „Usedomer Shantychor e.V.” mit Seemannsliedern und Shantys für Stimmung.
Ein Tropfen Wasser ist jedoch im freudvollen „Heringswein“: Die Zahl der Heringe und damit auch die Fangquote für die Ostseefischer auf Usedom geht von Jahr zu Jahr zurück und hat in diesem Jahr einen neuen Tiefpunkt erreicht.
Usedom Tourismus GmbH (UTG) / nordlicht verlag
Foto: © Henry Böhm
Datum: 03.03.2020
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