Die Schäreninseln entlang der Küste Schwedens sind im Sommer ein beliebtes Reiseziel für internationale Besucher. Ob im Norden vor Luleå, im größten schwedischen Schärengebiet vor Stockholm oder im Süden vor Karlskrona. Im Winter überlassen selbst viele schwedische Sommergäste die Schären sich selbst. So erleben meist nur die wenigen Dauerbewohner, die Einheimische, den Charme des Schärengartens, während Touristen die Städte erkunden.
Ein Abstecher in die Stockholmer Schären im Advent ist ein Geheimtipp – wer ihm folgt, erlebt eine „mysige“, gemütliche Weihnachtswelt. Nördlich von Stockholm bietet sich die Küstenregion Roslagen für ein Wochenende in maritimer Atmosphäre an. Die Küstenstadt Öregrund ist nicht nur eine der am besten erhaltenen Holzstädte Schwedens, sondern auch die einzige Stadt an der Ostküste, wo man abends (zugegeben: im Winter am frühen Nachmittag) die Sonne über dem Meer untergehen sehen kann. Im Dezember arrangiert die Stadt einen Adventskalender von einzigartigem Format, das neugierige Blicke in ein privates Heim nicht nur erlaubt, sondern wünscht: Jeden Abend öffnet ein weihnachtlich geschmücktes Fenster irgendwo in der Stadt, Karten mit den Adventstürchen liegen in der Bibliothek und im Heimatmuseum Hembygdsgården auf. Hinter dem Konzept steckt eine lange Tradition von Öregrund, einer alten Hafenstadt: Die Seefahrer, die über auf die sieben Weltmeere segelten, kamen zu Weihnachten nach Hause und brachten exotische Geschenke mit, die die Beschenkten im Fenster ausstellten. Im Dezember laden außerdem idyllische Ort in ganz Roslagen zum Weihnachtsmarkt ein: das Heimatmuseum von Öregrund, die Hafenstadt Norrtälje und die alte Eisenschmiede Wira Bruk. Dabei dürfen Glögg und Pfefferkuchen nicht fehlen. Auch in den Schären südlich von Stockholm kommt festliche Stimmung auf. Die Insel Utö ist für das rekordverdächtige Weihnachtsbuffet im Utö Värdshus bekannt: Küchenchef Martin Andersson zaubert 150 Gerichte – wer schafft es, sie alle zu kosten? Auf dem Weihnachtsmarkt mit 20 Ständen gibt es Safrangebäck und handgefilzte Mützen von der Insel Åland. Wenn es dunkel wird, holt Rentner Alf Jahr für Jahr das Akkordeon raus und schafft eine urige Klangkulisse für den Adventmarkt. Jeder scheint jeden zu kennen in den Schärendörfern rund um Stockholm. Das Wort „mysig“ scheint hier erfunden: Es bedeutet gemütlich, aber auch heimelig – und warm.
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Foto: © Magnus Rietz
Datum: 20.11.2017
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