Die Frische Nehrung ist eine schmale Landzunge im Süden der Danziger Bucht. Sie trennt das Frische Haff von der offenen Ostsee ab, nur eine künstlich offen gehaltene schmale Durchfahrt beim russischen Hafen Baltijsk (Pillau) verbindet beide Gewässer. Die Nehrung entstand durch Sandtransport mit dem Wind, die heute bewaldeten Sanddünen erreichen jedoch mehr als 30 Meter Höhe. Das gesamte Gebiet war bis 1945 Teil des Deutschen Reichs, das Kernland von Preußen. Heute ist die Frische Nehrung zwischen Polen und dem russischen Gebiet Kaliningrad (Königsberg) aufgeteilt. Die gesamte von Wald bedeckte Nehrung ist auf polnischer Seite ein Landschaftsschutzgebiet.
Unsere Fahrt über die Nehrung begann bei der Marienburg (Malbork), etwa 30 Kilometer südlich der Küste. Wir passierten das Mündungsgebiet der Wisła (Weichsel), eine Region, die mit ihren zahlreichen kleinen Wasserläufen und Kanälen stark an das holländische Tiefland erinnert. In Stegna erreichten wir die Straße auf die Nehrung, fuhren kurz darauf an der Gedenkstätte für das frühere KZ Stutthof (Sztutowo) vorbei. Bald tauchte rechter Hand die Wasserfläche der Frischen Nehrung auf und gab den Blick auf das Festland, die Elbinger Hochebene, frei. Nach einer langen Waldstrecke durchfuhren wir das Seebad Krynica Morska (dt. Kahlberg), orientierten uns für den auf der Rückfahrt vorgesehenen Stopp. Dann fühlten wir uns ins Mittelgebirge versetzt. Der Blick wurde durch den Wald beiderseits der Straße begrenzt, die Abhänge hatten es jedoch in sich. Zur Rechten ging es steil hinauf, nach links sah man einen ebenso steilen Hang Richtung Ostsee.
Bald darauf kehrte sich die Situation um. Wir erreichten mit Nowa Karczma (dt. Neukrug) die letzte Ortschaft diesseits der Grenze. Am Ende der Straße östlich des Ortes, der erstaunlich viele attraktive Häuser aufwies, wartete ein Schilffeld, der Radarturm im Wald knapp zwei Kilometer weiter gehört schon zu Russland. Eine passierbare Straße dorthin gibt es nicht (mehr). Wir gingen zu Fuß zum Strand der Danziger Bucht, auf dem abgesehen von einzelnen Gästen nur Fischer zu sehen waren. Zwei Pausen auf der Rückfahrt nutzten wir für einen Blick vom Hochufer auf das Festland bei Frombork (Frauenburg) und den großzügig neu angelegten Hafen von Krynica Morska. Über die Weichselfähre bei Świbno erreichten wir schließlich unser Ziel in Gdańsk (Danzig).
Die Schönheit der Natur von Nehrung und Strand ist schwer zu beschreiben, nur zu erleben.
Sie können in Krynica Morska Hotel direkt buchen.
nordlicht verlag
Foto: © nordlicht verlag (3)
Datum: 24.10.2014
Keine Kommentare