Im Zentrum der Insel Wollin (Wolin), am Übergang von der Dünenküste zur Kliffküste des Nationalparks Wollin liegt das Ostseebad Międzyzdroje (Misdroy). Nur wenige Jahre nach den Nachbarorten Swinemünde und Heringsdorf auf der Insel Usedom kamen seit 1830 die ersten Badegäste auch nach Misdroy. Im Zuge der Entwicklung des Bäderwesens wurde 1869 eine Schiffsanlegestelle am Vietziger See im Rück-Delta des Flusses Swine gebaut, um Schiffen aus Richtung Stettin das Anlegen zu ermöglichen. Erst 1885 wurde die heute noch erhaltene Seebrücke errichtet, die auch als Schiffsanleger dient. Seit 1945 entwickelte sich das Ostseebad Misdroy zum größten und beliebtesten Ostseebad Polens. Die zwei Kilometer lange Promenade war lange Jahre Schauplatz eines Filmfestivals, welches neu etabliert werden soll. 2005 wurde die Seebrücke auf 300 Meter verlängert, so dass sie als Anlieger für Ausflugsschifffahrt in die deutschen Ostseebäder dienen kann.
Die außerordentlich günstige natürliche Lage am Südufer der Ostsee mit bis zu 100 Meter hoher schützender Steilküste und der Umgebung zwischen Wald und Swinedelta machen das Seebad Misdroy zu einem Mekka für gesundheitsbewussten Urlaub. Im Ostseebad Misdroy werden gegenwärtig die zahlreiche Villen im Stil der Bäderarchitektur rekonstruiert. Viele der nach 1945 entstandenen großen Ferienheime der polnischen Gewerkschaften sind dabei, sich in das Tourismusprofil des Ostseebades einzuordnen. Im Ort befindet sich die Verwaltung des Nationalparks Wollin, der sich unmittelbar östlich und südlich an Misdroy anschließt. Im Nationalpark befinden sich weitere Sehenswürdigkeiten, darunter ein Wisentgehege oder der Türkissee, ein ehemaliger Kalksteinbruch.
Das Seebad Misdroy bezeichnet sich selbst als „Sommerhauptstadt Westpommerns“. Wer in der Saison einmal die Promenade von Misdroy besucht hat, kann dieses nur bestätigen.
Foto: © nordlicht verlag
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