Die gesamte Südspitze Schwedens wird von der Provinz Skåne eingenommen. Wer von Deutschland aus mit dem eigenen Fahrzeug über die Ostsee nach Schweden reist, muss diese ursprünglich (bis 1658) zu Dänemark gehörende Region passieren. Dass sie aber nicht nur zum Durchfahren taugt, zeigt eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten und historischen Hinterlassenschaften. Dazu gehört der Dom zu Lund ebenso wie die „Trelleborg“, eine mittelalterliche Burganlage nahe der heute noch gleichnamigen Hafenstadt. Es gibt jedoch Funde, die noch älter sind.
In Südschweden gelang Ende des vergangenen Jahres ein spannender archäologischer Fund: Der achtjährige Hobby-Gräber Leopold Wetterqvist entdeckte den Wirbel eines 80 Millionen Jahre alten Dinosauriers mit dem Namen Elasmosaurus. Rund um die schonische Stadt Bromölla haben Archäologen oft Glück. Åsens Fältstation ist die Gegend in Schweden, in der man die meisten Überreste von landlebenden Dinosauriern findet. Hobby-Paläontologe Filip Lindgren, der auch die Fossilien-Ausstellung „Havsdrakarnas Hus“ (Haus der Meeresdrachen) leitet, führt Interessierte mit Grabungstouren in sein Interesse ein. Eigentlich war die Saison für Grabungen mit dem einsetzenden Bodenfrost zu Ende gewesen, doch Leopold und seine Familie wollten trotz Kälte suchen. Sie füllten ihre Sandeimer, siebten den Inhalt aus und entdeckten kleine Stücke wie Schildkrötenpanzer und Haifischflossen. Nach einer halben Stunde stieß der Junge auf etwas Größeres: einen zehn Zentimeter großen Halswirbel eines Vertreters der sogenannten Plesiosaurier, besser gesagt der besonders großen Art Elasmosaurus. Das Tier konnte bis zu 13 Meter lang werden und einen sieben Meter langen Hals haben. „Man gräbt ins Unbekannte“, sagt Fossilien-Guide Filip Lindgren. „So ein Fund ist wie ein Sechser im Lotto.“
Das „Haus der Meeresdrachen“ im Wartesaal des Bahnhofs von Bromölla beherbergt eine populärwissenschaftliche Fossilienausstellung, die auf informative und unterhaltsame Art und Weise die Ergebnisse aus 20 Jahren Fossllienjagd von Filip Lindgren präsentiert. Damit ist es einer der schönsten und interessantesten „Wartesäle“ Schwedens.
visitsweden.de / nordlicht verlag
Foto: © Tobias Delfin / visitsweden.se
Datum: 30.01.2017
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