1999 kamen der Berliner Regisseur Jürgen Kern und seine Ehefrau bei einem Spaziergang an der Koserower Kirche vorüber und trafen dort den Pastor Winfried Wenzel. Im spontanen Gespräch entfuhr es Jürgen Kern: „Hier müsste man Theater spielen.“
„Machen Sie doch“, kam die ebenso spontane wie entschiedene Antwort. Das war der unmittelbare Ausgangspunkt eines erfolgreichen Theaterprojektes.
Allein der Begriff „Klassik“ ist ein Qualitätsmerkmal im Sinne des lateinischen Ursprungswortes classicus – zum ersten Rang gehörig, mustergültig. Außer solchen „Klassikern“ wie Romeo und Julia, Maria Stuart, Wilhelm Tell, Emilia Galotti, Nathan der Weise, Minna von Barnhelm oder Faust gehören deshalb auch Stücke von Brecht (Leben des Galilei, erstmals in einer Kirche aufgeführt), Dürrenmatt (Der Besuch der alten Dame) oder Samuel Beckett (Warten auf Godot) zum Repertoire. Wer diese auch nur oberflächlich kennt, wird bereits erahnen, welche kreative Umsetzung die im Original oft in großer Besetzung gespielten Stücke mit ihrer Inszenierung auf einer nur wenige Quadratmeter großen Behelfsbühne erfordern.
Durch Enthusiasmus der Schauspieler und das unbedingte Setzen auf Qualität gelang es, den Ruf dieser Theater-Reihe über die Grenzen der Region hinaus hallen zu lassen. Sogar bis nach Sachsen-Anhalt in das von Goethe persönlich begründete Theater Bad Lauchstädt mit 400 Plätzen, wo das Ensemble von „Klassik am Meer“ jährlich ein gern gesehener Gast ist.
Foto: © Klassik am Meer
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