Schloss Stettin
Nach fast acht Jahren Bauzeit können Gäste der polnischen Hafenstadt Szczecin (Stettin) das Schloss der Pommerschen Herzöge wieder in seiner gesamten Schönheit erleben. Nach der Wiedereröffnung laden verschiedene Ausstellungen zum Besuch ein.
Im wiederhergestellten Nordflügel können Interessierte nun wieder die historischen Gemächer und Säle der Pommerschen Herzöge besichtigen. Highlight ist der Bogusław-X-Saal. Die frühere Schlosskapelle ist heute einer der größten Festsäle der Region Westpommern. Wieder zugänglich sind auch die Fürstenkrypta, das Theater „Piwnica przy Krypcie“ (Krypta-Keller) sowie die Dachterrasse mit Panoramablick über die Oder. Alle Bereiche wurden barrierefrei erschlossen – mit Aufzug und Rampen.
Besucher erwarten drei neu eingerichtete Dauerausstellungen. So birgt die Fürstenkrypta sechs Zinnsarkophage aus dem 16. und 17. Jahrhundert, darunter die von Herzog Bogusław XIII. und seinen vier Söhnen – den letzten Vertretern der Greifendynastie. Im Barnim-III-Saal können Besucher unter Glasplatten die Relikte des Steinernen Hauses aus dem 14. Jahrhundert sehen, der ersten gemauerten Residenz an diesem Ort. Das Lubinus-Kabinett im Jan-Fryderyk-Saal widmet sich dem Kartografen Eilhard Lubin und zeigt unter anderem eine interaktive Version seiner Großen Karte des Herzogtums Pommern aus dem 17. Jahrhundert.
Auf der Nordterrasse sind in einer temporären Ausstellung Skulpturen der in Dresden lebenden polnischen Künstlerin Małgorzata Chodakowska zu sehen. Die Arbeiten aus Holz und Bronze stammen aus ihrer Serie „Fontanny“ (Brunnen). In der Nordgalerie läuft bis Mai 2026 die Ausstellung „Werkstatt des Genies“ mit Gemälden und Grafiken von Lucas Cranach dem Älteren und Lucas Cranach dem Jüngeren.
Der Einsturz des Schlossflügels am 11. Mai 2017 war durch Erosion verursacht worden. Bis dahin unbekannte unterirdische Tunnel aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges hatten den Boden unter dem Gebäude destabilisiert.
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Foto: © piwigo
Datum: 12.12.2025
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