Die Insel Usedom ist wegen ihrer sehr vielgestaltigen Natur und hoch entwickelten touristischen Infrastruktur nicht nur eine der beliebtesten Feriendestinationen an der deutschen Ostseeküste, sondern hat sich auch durch verschiedene Kulturveranstaltungen einen Namen im nationalen und internationalen Kulturbetrieb machen können. Bestes Beispiel dafür ist das Usedomer Musikfestival, das jährlich im September und Oktober tausende Gäste zusätzlich auf die Insel lockt. Ein Ableger dieses Festivals sind seit einigen Jahren die Usedomer Literaturtage.
Herausragende Autorinnen und Autoren spüren dem Phänomen „Heimat“ in Lesungen und Podiumsdiskussionen nach. Die Veranstalter erwarten u. a. Hans Magnus Enzensberger, Rüdiger Safranski, Olga Tokarczuk, Helga Hirsch, Hellmuth Karasek und Thea Dorn. „Gerade in der Grenzregion zu Polen soll mit herausragenden Autoren auch 2015 ein Zeichen für länderübergreifende Verständigung gesetzt. In Zeiten der Globalisierung und stärker werdenden nationalistischen Tendenzen in Europa erscheint den Veranstaltern das Thema „Heimat“ besonders geeignet, „um mit hochkarätigen Autoren ungekannte Sichtweisen auf die Geschichte der Deutschen und die Völker östlich der Landesgrenze kennenzulernen “, sagt Thomas Hummel, der Intendant der Usedomer Literaturtage. Die Veranstaltungsreihe lockt seit 2009 renommierte Autorinnen und Autoren mit Themen von länderübergreifender Bedeutung auf die Insel Usedom – ein Ort, der bereits in der Vergangenheit von Theodor Fontane, Maxim Gorki und Thomas Mann geschätzt wurde.
Eröffnet wird die Veranstaltungsreihe von dem erlesenen Dreigestirn Thea Dorn, Rüdiger Safranski und Hans Magnus Enzensberger. Sind Dorn und Safranski aus Fernsehsendungen, wie dem „Philosophischen Quartett“ bekannt, gilt Enzensberger als einer der prägenden Intellektuellen und Schriftsteller der bundesdeutschen Geschichte. Auch er war häufiger Gast der Gruppe 47, die der Usedomer Literat Hans Werner Richter begründete. Weitere Gäste sind die Usedomer Literaturpreisträgerin 2011, Olga Tokarczuk, die Autorin Helga Hirsch und der Schriftsteller und Kritiker Hellmuth Karasek.
Mit dem Thema „Heimat“ widmen sich die 7. Usedomer Literaturtage einem ihrer Kernthemen. Gerade auf Deutschlands östlichster Insel, in der Grenzregion zu Polen laden Lesungen und moderierte Podiumsdiskussionen an stimmungsvollen Orten auf dem deutschen und polnischen Teil der Insel Usedom ein mehr über die Bedeutung von Identität und Region zu erfahren, Fragen nach den Wurzeln, nach Entwurzelung und neuer Heimatsuche auf dem Grund zu gehen. Dr. Andreas Kossert von der Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung und Jury-Mitglied der Usedomer Literaturtage: „Es lohnt, einmal in den Seelenhaushalt vorzudringen, Schichten von Idealisierungen und Verwerfungen freizulegen und dem Phänomen Heimat(en) in seiner ganzen Breite auf die Spur zu kommen.“
Höhepunkt der hochkarätigen Literaturveranstaltung wird erneut die Verleihung des Usedomer Literaturpreises und die Lesung des Preisträgers sein. 2015 wird damit ein Autor für seine Verdienste um den europäischen Dialog geehrt. Der Usedomer Literaturpreis ist mit 5.000 Euro sowie einem einmonatigen Aufenthalt im Romantik Seehotel Ahlbecker Hof***** dotiert und wird von den Seetel Hotels und den Usedomer Literaturtagen gestiftet. 2011 ging er an die tschechische Autorin Radka Denemarková und deren Übersetzerin Eva Profousová, 2012 folgte die polnische Schriftstellerin Olga Tokarczuk, 2013 der Darmstädter Autor Jan Koneffke und 2014 erhielt der tschechische Autor Jaroslav Rudiš die Auszeichnung.
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umf / nordlicht verlag
Foto: © Usedomer Literaturtage
Datum: 31.03.2015
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