Das Ozeaneum in der Hansestadt Stralsund feierte gestern seinen 1. Geburtstag. Das Ozeaneum als Teil des Deutschen Meeresmuseums Stralsund hat sich in den letzten 12 Monaten zu einem der beliebtesten Museen im Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern entwickelt. Nicht nur die Ostsee-Urlauber von der Insel Rügen und dem vorpommerschen Festland wählen das Ozeaneum aus Ausflugsziel, auch von der Insel Usedom und der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst reisen die Feriengäste nach Stralsund ins Ozeaneum.
Anlässlich des 1. Geburtstags der Ozeaneums und passend zum 775. Stadtjubiläum Stralsund wurde jetzt eine Vitrine mit archäologischen Funden von der Stralsunder Hafeninsel übergeben. Für Feriengäste stehen in Stralsund Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen für Übernachtungen zur Verfügung.
(Stralsund) Wie vier vom Meer umspülte Findlinge liegen die neuen Gebäudekörper mit den Ausstellungen und Aquarien des OZEANEUMs auf der Stralsunder Hafeninsel. Zwischen Ostseeausstellung und dem Aquarienrundgang informiert jetzt eine große Vitrine über den archäologischen Untergrund der Hafeninsel. Gemeinsam mit Grabungsleiter Dr. Jörg Ansorge, Landesamtsleiter Michael Bednorz und Dezernatsleiter Dr. Detlef Jantzen übergaben der Direktor des Deutschen Meeresmuseums, Dr. Harald Benke und Kuratorin Dr. Liebers-Helbig die Vitrine der Öffentlichkeit. Dieser Programmpunkt des ersten Geburtstags des OZEANEUMs reiht sich in das 775jährige Stadtjubiläum der Hansestadt Stralsund ein.
Auf der grafischen Darstellung der Entwicklung vom slawischen Fährdorf bis hin zum Standort des OZEANEUMs ist die vier Meter tiefe Entnahmestelle des Lackprofils eingezeichnet, welches das Zentrum der Vitrine bildet. Die natürliche Schichtfolge zeigt anschaulich, wie sich Klima und Küstenverlauf der Ostsee innerhalb der letzten 20.000 Jahre verändert haben.
Im Sommer 2006 legten Archäologen auf der Baustelle des OZEANEUMs ein Schichtprofil frei, welches zunächst getrocknet und dann mit Kunststoffharzen getränkt wurde. Nach dem Aushärten heften die Sand- und Sedimentpartikel an dem Profil an und ein geowissenschaftliches Dokument von eigener Schönheit konnte entnommen werden. Der 4.000 Jahre alte Sand zeigt Reste von Seegras, während die Sandschicht mit Resten von Pfeffermuscheln über 6.000 Jahre alt ist. Die unterste und älteste Schicht zeigt Geschiebelehm mit Sandstein, der ca. 14.000 Jahre alt ist.
1868 wurde mit dem Aufschütten der Hafeninsel begonnen. Die Erweiterung der Kaianlagen und die Vertiefung des Hafenbeckens bot größeren Schiffen eine Anlegemöglichkeit. Kurz darauf entstanden die großen Speicher für die Lagerung der umgeschlagenen Waren. Ablagerungen und archäologische Fundstücke aus der Baugrube des OZEANEUMs erzählen anschaulich von der Entwicklung der Hansestadt Stralsund. Die Baugrube war eine reiche Fundgrube an Zeugnissen der wirtschaftlich und politisch bedeutsamen Hansezeit. Dazu zählen außergewöhnlich viele und gut erhaltene Metallobjekte wie z.B. Pilgerzeichen, Tuchplomben, Keramik und Siegelstempel sowie der größte den Fachleuten bekannte subfossile Baumpilz. In einem Jahr soll die Konservierung einer über 7.000 Jahre alten Baumwurzel abgeschlossen sein, mit der dann der Bereich zur Archäologie unter dem OZEANEUM abgerundet werden soll.
Text: OZEANEUM Stralsund
Veranstaltungstipps Stralsund
Performance im Ozeaneum: Mit Fisch, Schwarm und Zitrone
vom 06.11.2009 bis 26.02.2010
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Konzerte im Ozeaneum
vom 26.10.2009 bis 16.04.2009
Tickets Konzerte Ozeaneum
Foto: © Dr. Jörg Ansorge
Datum: 13.07.2009
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