Die einzige Ostsee-Insel, die sich über zwei Nationen erstreckt, die Insel Usedom, hat jetzt nach rund 60 Jahren wieder eine durchgängige Eisenbahntrasse. Am 20. September 2008 wird die Trasse der Usedomer Bäderbahn (UBB) vom deutschen Ahlbeck in die polnische Stadt Świnoujście eröffnet.
(Insel Usedom) Was lange währt, wird endlich gut… Nach über 10 Jahren Planungszeit rollt der Bahnverkehr ab Sonntag, 21. September 2008 offiziell auch über die polnische Grenze von Ahlbeck nach Swinemünde. Bereits am Sonnabend wird der neue Streckenabschnitt von Mecklenburg-Vorpommerns Verkehrsminister Otto Ebnet festlich eröffnet. Gegen 14 Uhr setzt sich die Usedomer Bäderbahn (UBB) am Bahnhof Ahlbeck Grenze in Bewegung. Bereits zwei Minuten später wird sie den polnischen Bahnhof in Swinemünde erreichen, wo Swinemündes Stadtpräsident Janusz Żmurkiewicz sie erwartet.
Der Weg von der ersten Idee bis zur Streckeneröffnung der grenzüberschreitenden Bahnstrecke war hingegen viel länger: Bereits 1995 entstand in den Köpfen der UBB-Mitarbeiter der Gedanke, die Gäste nicht nur quer über die Insel Usedom sowie nach Wolgast, Greifswald und Stralsund, sondern auch bis ins polnische Świnoujście zu transportieren. Dass Polen bis vor wenigen Jahren kein Mitgliedsland der Europäischen Union war, war lange Zeit ein Stolperstein bei der Planung der Streckenerweiterung, die durch den EU-Beitritt 2004 deutlich erleichtert wurde.
Ursprünglich sollte die Usedomer Bäderbahn bereits mit dem Wegfall der Grenzkontrollen Ende Dezember 2007 ins polnische Swinemünde fahren, fehlende Genehmigungen verzögerten jedoch die Streckeneröffnung. Am 5. Oktober 2007 fand der erste feierliche Spatenstich zur Verlängerung der UBB-Trasse von Ahlbeck Grenze nach Świnoujście Centrum (Swinemünde) statt. Jetzt hat die Usedomer Bäderbahn (UBB) ihr Ziel erreicht: Urlauber und Einheimische können ab Sonntag die deutsch-polnische Grenze auf der Insel Usedom mit dem Zug überqueren.
Die Strecke Ahlbeck Grenze – Swinemünde ist zwar nur 1,4 Kilometer lang, für den UBB-Geschäftsführer Jörgen Boße ist es trotzdem ein großer Schritt in der Geschichte der Usedomer Bäderbahn. Rund 3,3 Millionen Fahrgäste zählt er pro Jahr, darunter 240 000 Passagiere, die bisher nur bis zur polnischen Grenze fahren konnten, um dann zu Fuß nach Swinemünde zu spazieren.
Rund 2,3 Millionen Euro kostete der Bau der Eisenbahnstrecke. 90 Prozent der Kosten wurden von der EU übernommen.
Text: Usedom Tourismus GmbH
Datum: 19.09.2008
Keine Kommentare