Die Stadt Stettin mit heute über 400.000 Einwohnern hat sich aus ihrer belebten Geschichte heraus zur unbestrittenen Metropole des südlichen Ostseeraums entwickelt. Aus slawischen und deutschen Siedlungen des 13. Jahrhunderts wurde bald die Residenz des Herzogtums Pommern, von deren Bedeutung noch das rekonstruierte Schloss der Pommerschen Herzöge zeugt. Nach über einhundertjähriger schwedischer Herrschaft kam Stettin 1720 zu Preußen. Im 19. Jahrhundert wurde Stettin durch seine Nähe zur Ostsee zu einer der bedeutendsten deutschen Hafen- und Industriestädte ausgebaut und kam im Ergebnis des II. Weltkriegs 1945 zu Polen.
Die exponierte Lage beiderseits der Oder macht Stettin heute wieder zu einem beliebten Urlaubsziel. Die im Krieg stark zerstörte Innenstadt wird schrittweise rekonstruiert. Zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten gehört auch das genannte Schloss mit der Schlosskirche. Ein Flügel des Gebäudes dient als Opernhaus, der Innenhof ist Veranstaltungsort für Freiluftkonzerte. Die Jakobikirche entstand nach dem Vorbild der Lübecker Marienkirche. Altes Rathaus, Heumarkt (Rynek Sienny) und Rossmarkt (Płac Orła Biełego) zeugen von der Vergangenheit als Handelszentrum, der ehemalige Pommersche Landtag beherbergt heute das Museum zur Pommerschen Geschichte. Bekanntestes Bauwerk ist die nach einem Bürgermeister benannte Hakenterrasse (Wały Chrobrego) direkt an der Oder. Mit dem großen Westfriedhof verfügt Stettin über die zweitgrößte Friedhofsanlage ganz Europas.
Parallel dazu entwickelte sich neue, auch touristische Infrastruktur. Die Tradition als Hafenstadt prägt bis heute die Stadt, obwohl die Ostsee fast 100 km weit entfernt ist. Hier vereinen sich die Wassersport-Routen über die Oder aus Südpolen sowie aus Berlin über den Oder-Havel-Kanal.
Stettin heute, das ist eine aufblühende „Großstadt im Grünen“ in der Nähe der Ostsee mit einer sehr gut entwickelten touristischen Infrastruktur. Die Stadt ist dabei, ihre Rolle als Zentrum der Region an der Ostsee auch über die Ländergrenze hinweg wieder einzunehmen.
Foto: © Bernd Keßler / Pomerania Travel