Unter den architektonischen Hinterlassenschaften an der Ostseeküste nimmt das Doberaner Münster nahe des Stadtzentrums von Bad Doberan eine Sonderstellung ein. Trotz Säkularisierung während der Reformation konnte die reiche Innenausstattung erhalten bleiben und erfreut bis heute die zahlreichen Besucher der Klosterkirche. Außerdem ist die Kirche eine bedeutende Grablege mecklenburgischer Herzöge. Das vielgestaltige Veranstaltungsprogramm ist ebenfalls ein Baustein für die in diesem Jahr erfolgte Bewerbung für das UNESCO-Welterbe, das leider im ersten Anlauf gescheitert ist.
Die sehr rührige Verwaltung des Klosters unter Leitung von Martin Heider hat den Weihnachtsmonat Dezember wieder zu einem Höhepunkt im Veranstaltungsleben gemacht. Bis Ende Februar können die Besucher täglich zwei öffentliche Führungen nutzen, die um 11 Uhr (Münsterführung) und um 13 Uhr (Gewölbe-, Turm- und Glockenführung) stattfinden. Es wird sogar kindgerechte Führungen geben: Das Münster wird während der Führung "Kinder führen Kinder" in spielerischer Art und Weise entdeckt. Diese finden ganzjährig samstags um 11 Uhr parallel zur Münsterführung statt.
Am Samstag, den 6. Dezember findet um 17 Uhr im Münster das alljährliche Quempas-Singen statt. Der Quempas geht zurück auf eine alte Tradition aus dem 16. Jahrhundert, derzufolge Kurrendesänger mit Kerzen durch die Straßen zogen und neben anderen Advents- und Weihnachtsliedern den Choral „Den die Hirten lobeten sehre“ anstimmten. Ein besonderer Moment ist, wenn die Kinderchorkinder in das dunkle Münster einziehen werden. Auch der Jugendchor, die Kantorei und verschiedene Instrumentalisten der Kirchengemeinde werden ihre schönsten Weihnachtslieder für die Besucher und mit ihnen singen, und natürlich den Quempas mitgestalten. Matthias Bönner wird die Leitung haben und mit Orgelmusik das Programm ergänzen. Der Eintritt ist frei, die Kollekte ist für die kirchenmusikalische Arbeit bestimmt.
Die junge Mezzosopranistin Sandra Borgarts singt die Alt-Arien der „Maria“aus Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium. Mit ihrer biegsamen, ausdrucksstarken Stimme, die das Publikum zu Recht begeistert, verleiht sie der Mutter Gottes viel Lebenslust und Intensität. Begleitet von Münsterkantor Matthias Bönner bleibt dabei die Dramaturgie des Oratoriums erhalten: so wird in den Orgelstücken zwischen den Arien auch eine Hirtensinfonie erklingen und die bekannten Choräle, die Bach so meisterlich vertonte, aber: alles ein bisschen anders – lassen Sie sich überraschen. Eintritt: 10,- /erm. 7,-
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Foto: © Münsterverwaltung
Datum: 01.12.2014
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