Der Herbst ist die Zeit der Stürme an der Ostsee. Das ist gleichzeitig Konjunktur für eine besondere Liebhaberei- die Suche nach Bernstein. Die ersten Enthusiasten nutzen die Dunkelheit am Morgen und gehen mit Taschenlampen auf die Jagd nach dem Gold des Meeres. Denn nur der erste findet die großen Steine. Es ist immer wieder erstaunlich, welche Formate von „ganz normalen“ Sammlern aus dem Schlick der Ostsee geborgen werden. Die beste Zeit ist die nach oder während eines Sturms von See aus, also wenn die Wellen das Ufer meterweit überspülen. Viele nehmen auch Werkzeuge wie Harken zu Hilfe, um gerade im Schlick oder inmitten angespülter kleiner Äste ihr Glück zu versuchen.
Bernstein ist ein fossiles Harz mit Eigenschaften, die denen eines Steins ähneln. Die altgriechische Bezeichnung Elektron für Bernstein weist auf die elektrostatischen Eigenschaften von Bernstein hin. Mit ihm wurden historisch gesehen die ersten Versuche mit statischer Elektrizität durchgeführt.
Auch in anderen Regionen der Welt kommt fossiles Harz vor, allerdings in anderer Zusammensetzung und Verbindung. Der Baltische Bernstein wird auch als Succinit bezeichnet. Die Harze stammen von verschiedenen Pflanzenarten, wodurch sich das genaue Erscheinungsbild bestimmt. Von großem wissenschaftlichen Wert sind die Einschlüsse (Inklusen) in Form von Insekten, die vom harztropfen eingeschlossen und konserviert wurden.
An der Ostseeküste sind Museen, die sich auf Bernstein spezialisiert haben oder ihn mit ausstellen, Große und bekannte Bernsteinmuseen gibt es im litauischen Palanga, in Kaliningrad und in Danzig. Eines der größten ist das Deutsche Bernsteinmuseum in Ribnitz-Damgarten. 1.000 m² Ausstellungsfläche und 1.600 Exponate machen es zu einer der ersten Adressen in Europa, wenn man sich über den Bernstein - das „Gold der Ostsee“ - informieren möchte. Ausführlich werden die Entstehung des Baltischen Bernsteins und seine Fundorte beschrieben.
Das Museum präsentiert ausführlich die Verwendung des Bernsteins als Schmuck und Kultobjekt seit der Steinzeit. Es besitzt eine repräsentative Sammlung von Kunstgegenständen aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
Die künstlerische Interpretation und Verarbeitung durch zeitgenössische Künstler ist ein weiterer Ausstellungsschwerpunkt.
Das Deutsche Bernsteinmuseum richtete 1999, 2006 und 2013 den Internationalen Bernsteinkunstpreis der Ostseeanliegerstaaten aus und kaufte zahlreiche Kunstwerke an.
Deutsches Bernsteinmuseum
Im Kloster 1-3
18311 Ribnitz-Damgarten
Telefon: (03821) 4622
Fax: (03821) 895140
verwaltung@deutsches-bernsteinmuseum.de
www.deutsches-bernsteinmuseum.de
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nordlicht verlag
Foto: © Deutsches Bernsteinmuseum (2)
Datum: 22.10.2014
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