Die südschwedische Ostseeküste ähnelt der deutschen nur an wenigen Stellen. Charakteristisch ist die weite Landschaft im Hinterland der Ostsee. Die Region im östlichen Teil der Provinz Schonen wird auch als Österlen bezeichnet und ist unter anderem durch fruchtbare Böden geprägt. Österlen an der schwedischen Ostseeküste ist das größte Obstanbaugebiet Schwedens. Im Vordergrund steht hier der Apfel. Aus diesen natürlichen Gegebenheiten heraus ist in der Kleinstadt Kivik, heute Teil der Gemeinde Simrishamn, eine schöne Tradition entstanden. 1988 wurde erstmals ein Apfelfest als eine Art Erntedankfest gefeiert. Dieser Apfelmarkt, schwedisch „Äpplemarknad“, feiert also 2012 sein 25-jähriges Jubiläum. Traditionell findet der Apfelmarkt Ende September statt.
Kivik ist die Stadt des Apfels: Nicht weniger als etwa jeder zweite schwedische Apfel wächst in einer der zahlreichen Apfelplantagen dieser Gegend. Ein großer Teil von ihnen wird gleich vor Ort weiterverarbeitet. Nicht nur landesweit bekannt ist die Mosterei von Kivik, in der die Äpfel zu Cidre verarbeitet werden, der dann natürlich auch auf dem Apfelmarkt probiert werden kann. Kivik verfügt sogar über ein „Haus des Apfels“ (Äpplets hus), welches seine Besucher zu verschiedene Ausstellungen einlädt, die sich thematisch natürlich alle rund um den Apfel und seine 300 hier präsentierten Sorten bewegen.
Am 29. und 30. September 2012 wird also Kivik an der südschwedischen Ostküste wieder Magnet für tausende Besucher, nicht nur aus den umliegenden Regionen Schwedens, sondern immer mehr auch aus Dänemark und Deutschland, die zum mittlerweile berühmten Apfel-Markt strömen. Natürlich gehört zum Apfelmarkt von Kivik ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm, mehrere tausend Kilogramm schwedischer Äpfel und zahlreiche Apfelprodukten werden zum Probieren und zum Kauf angeboten. Wichtigster Besuchermagnet ist jedoch das größte aus Äpfeln gefertigte Bild Schwedens. Größe und Motiv des „Gemäldes“ werden jedoch traditionell erst nach seiner Enthüllung verraten, die Teil der Eröffnung des Apfelmarktes ist. Dieses jährlich neu gefertigte Kunstwerk besteht aber ganz sicher aus mehreren tausend Kilogramm verschiedener Apfelsorten. 2012 wird das Kunstwerk von der schwedischen Künstlerin Emma Karp Lundström geschaffen. Anhand seiner vielen Vorgänger kann man schon jetzt die Dimension erahnen, in der sich das Kunstwerk bewegen wird. Das Apfel-Bild des Jahres 2006 maß beispielsweise 104 Quadratmeter und bestand aus mehr als 35.000 Äpfeln verschiedener Sorten. Das Apfel-Bild wird nicht nur für den Markt selbst geschaffen, sondern wird voraussichtlich bis Mitte Oktober 2012 zu sehen sein.
Der Apfelmarkt ist nicht zu verwechseln mit einem anderen Höhepunkt, der mit dem Namen Kivik verbunden ist: Kiviks Marknad. Dieser Jahrmarkt zählt zu den absolut größten seiner Art in ganz Schweden, seine Ursprünge gehen auf die Hansezeit zurück. An jedem dritten Mittwoch im Juli beginnen drei tolle Tage, die insgesamt bis zu 150.000 Besucher anlocken. Verkauf verschiedenster Waren geht einher mit einer Vielzahl von Vergnügungsveranstaltungen. Das großzügige Gelände von Kiviks Marknad fällt sanft zur Ostsee ab, die von hier aus nur wenige hundert Meter entfernt ist.
R. Höll / VisitSweden
Datum: 23.08.2012
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