Gefahr an den Steilküsten der Ostsee?

Gefahr an den Steilküsten der Ostsee?
Gefahr an den Steilküsten der Ostsee?
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Die zurückliegenden Monate, aber auch die letzten Jahre, waren von alarmierenden Nachrichten über Mecklenburg-Vorpommerns Steilküsten begleitet. Zum Teil großflächige Küstenabbrüche beeinträchtigten die Begehbarkeit oberhalb und unterhalb der Steilhänge, leider gab es in den letzten 20 Jahren auch zwei Todesopfer zu beklagen. In Lohme auf Rügen wurden der neu gebaute Hafen zeitweilig sowie ein darüber liegendes Hotel vom Küstenabbruch für immer unbenutzbar gemacht. Wie gefährlich sind also diese Küsten? Jeder Gebirgsurlauber weiß um die Absturzgefahr beim Klettern oder Wandern im Gebirge, jeder Wintersportler um die Lawinengefahr und stellt sich darauf ein, denn beides kann schmerzlich oder tödlich enden.

Hohes Ufer bei AhrenshoopKüstendynamik

Die Steilküsten der Ostsee sind seit ihrer Herausbildung vor tausenden von Jahren der immer noch anhaltenden Küstendynamik ausgesetzt. Wasser von unten und Niederschläge von oben bewirken, dass die insgesamt 128 Kilometer Steilhänge an den Ostseeküsten Mecklenburg-Vorpommerns einer ständigen Veränderung unterworfen sind, die natürliche Ursachen hat. Diesen natürlichen Prozess aufzuhalten ist weder sinnvoll noch möglich, abgesehen von ganz wenigen Stellen, die durch Küstenschutzbauwerke beeinflusst werden können. Die an der Steilküste von Ahrenshoop auf der Halbinsel Fischland abgetragenen Sandmassen lagern sich wenige Kilometer nördlich davon am Darßer Ort wieder an, ähnliches passiert mit dem Sand vom Usedomer Langenberg, der die südöstlich gelegenen Strände von Ahlbeck und Swinemünde ständig verbreitert. Wichtig für die Besucher ist es, sich der Gefahren bewusst zu werden, die mit den Strandabbrüchen verbunden sind. Einige ruhige Jahrzehnte haben bei Gästen, aber auch bei den touristischen Gastgebern der betroffenen Ostseeküsten das Gefahrenbewusstsein etwas in den Hintergrund treten lassen, was aber in Zukunft behoben werden kann und muss. Das betrifft auch die Bebauung in potenziell gefährdeten Bereichen, die in der Vergangenheit von zu großer Sorglosigkeit geprägt war.

Erosion an der Rügener SteilküsteSchutz und Gefahren

Die Steilküsten der Ostsee, die besonders spektakulär auf den Inseln Rügen (Kreideküste) und Hiddensee (Dornbusch), aber auch auf der Halbinsel Fischland (Hohes Ufer bei Ahrenshoop), auf Usedom (Langenberg) und bei Boltenhagen zu finden sind, gehören zu den attraktivsten Zielen im Ostsee-Urlaub. Die Wege oberhalb dieser Steilküsten mussten in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach verlegt werden, die Wanderungen unterhalb der Küsten sind immer ein Erlebnis. Künftig müssen aber sowohl Urlauber als auch Gastgeber sich noch mehr der Gefahren bewusst sein, die mit den Wanderungen an diesen Küsten verbunden sind. Eine totale Sperrung dieser Abschnitte ist nicht notwendig und nicht sinnvoll, jedoch können bestimmte Küstenabschnitte zeitweilig wegen akuter Gefährdung gesperrt werden, wie es gegenwärtig auf Hiddensee mit dem Dornbusch der Fall ist. Der Ostsee-Urlauber kann sicher sein, dass die gefährdeten Küstenabschnitte einer ständigen geologischen Überprüfung durch die zuständigen Behörden unterworfen sind. Dennoch bleibt die Aussage bestehen: Für seine eigene Gesundheit ist jeder letztlich selbst verantwortlich, deshalb erfolgt die Begehung dieser Abschnitte, ähnlich wie in anderen gefährdeten Bereichen des Festlandes, auf eigene Gefahr!

Tourismusverband MV / R. Höll

Datum: 26.01.2012

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Kommentar (1)

hoppel 1000


5 von 5

(29.03.2012)

Super, einfach nur spitze.

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