Das Schleswig-Holsteinische Freilichtmuseum in Molfsee ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel für Feriengäste, die ihren Urlaub an der Ostsee oder im schleswig-holsteinischen Binnenland verbringen. Das Freilichtmuseum Molfsee zeigt sehr anschaulich, wie unsere Vorfahren lebten und was sie arbeiteten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Im Freilichtmuseum Molfsee sind einige historische Gebäude wieder aufgebaut worden. Verschiedene Aktionstage laden gezielt zu bestimmten Themen ins Freilichtmuseum, wie beispielsweise der Schaftag am 13. Juni 2010 (Ferienhaus Holstein).
Schaftag im Freilichtmuseum Molfsee
„Ein Schaf reicht im Notfall zum Überleben“ - es liefert Wolle zum Wärmen, aus dem Wollfett lässt sich Creme und Seife herstellen, Talgfett lässt sich für Beleuchtungszwecke verwenden, Rohwolle kann man als Isolier- und Dämmmaterial beim Hausbau verwenden, last but not least ist das Schaf Milch- und Fleischlieferant, das Fell kann wärmen und das Leder wird zu Jacken und Schuhen verarbeitet.
Einige Rassen dieser nützlichen Haustiere können am Sonntag im Museum angesehen werden. Zum Beispiel das „Kamerun-Schaf“, „Blaukopfschafe“, „Texel“, „Vierhornschaf“, Suffolks“ und Brillenschafe von Günter Fielmann sind auch dabei. Der Landesverband der Schafzüchter gibt sachkundig Auskunft über die einzelnen Rassen und ihre Besonderheiten.
Zum Tag des Schafes sind im Bereich um das Haus aus Arentsee Aussteller mit Fellen, Wolle, Garnen, Pullovern, Wolltieren und weiteren „Schaf- und Lammprodukten“ vertreten.
Aber es wird nicht nur Wolle bei der Schur gewonnen, sondern sie wird auch verarbeitet. Mehr als 20 Spinnerinnen treffen sich im Museum zum Meinungsaustausch und gemeinsamen Spinnen. In diesem Jahr wird es erstmalig ein „Wettspinnen“ geben. Interessierte dürfen gerne selbst ausprobieren, wie kompliziert es ist, aus der Rohwolle einen feinen Faden herzustellen. Für die Kinder gibt es eine besondere Attraktion zum Mitmachen. Eine Filzerin leitet die Kinder beim Filzen von „Schlangen“ und „Bällen“ an.
Im Juni wird es auch Zeit, den „Schafen aus dem Pullover“ zu helfen. Die „Schafkälte“, der in Mitteleuropa häufig auftretende Kälterückfall Anfang/Mitte Juni, wird die Tiere in diesem Jahr nicht mehr plagen, deshalb ist es nun am Sonntag auch endlich soweit: Uwe Jansen, Landwirt im Freilichtmuseum, wird einige seiner Tiere in der Zeit zwischen 11 und 12.30 Uhr scheren. Beim Scheren geht es nicht um Geschwindigkeit, sondern vor allen Dingen um die Geschicklichkeit. Es ist entscheidend, wie der Scherer das Tier anfasst und im Griff hat und ob er es unblutig um seine Wolle erleichtert.
Sonderführung: Alte Uhren im Freilichtmuseum
„Dem Glücklichen schlägt keine Stunde“„ der tickt nicht ganz richtig“, „mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heiteren Stunden nur“, „die Zeit ist abgelaufen“ - die Reihe der Sinnsprüche zum Thema Zeit ließe sich noch „endlos“ ergänzen. Die Zeiten, egal ob Jahreszeiten oder Tageszeiten, bestimmen in der Regel unseren Alltag. Am Sonntag wird im Museum Uhrmachermeister Martin Stadermann nicht über „die Zeit“ philosophieren, sondern etwas über „Zeitmesser“ erzählen. Er berichtet über die Geschichte der Uhren und ihre Entwicklung. Bei einem Rundgang stellt Martin Stadermann verschiedene historische Stand- und Wanduhren des Museums vor und bringt einige Uhrwerke zum Schlagen. Im Anschluss an die Sonderführung berichtet er in seiner Werkstatt über den Beruf des Uhrmachers, eines Handwerks, das erstmalig 1269 auf einer Bierrechung des Klosters Beaulieu erwähnt wird. Die Sonderführung findet um 11.00 Uhr statt.
Meierei im Freilichtmuseum Molfsee
In der historischen Meierei können Besucher zuschauen, wie Milch in größerem Umfang verarbeitet wird. Mitglieder des Fördervereins „Historische Genossenschaftsmeierei Voldewraa“ setzen die Maschinen der Meierei in Betrieb und zeigen die Butter- und Käseherstellung nach alten Methoden.
Text: Schleswig-Holsteinisches Freilichtmuseum Molfsee
Foto: © Schleswig-Holsteinisches Freilichtmuseum Molfsee
Datum: 10.06.2010
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