Bäderverordnung Sonntag-Öffnungszeiten

Bäderverordnung Sonntag-Öffnungszeiten
Bäderverordnung Sonntag-Öffnungszeiten
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Laut Bäderverordnung, einem Konsens zwischen den Vertretern der Nordkirchen und den Touristikern an Ostsee und Nordsee, können die Seebäder und Städte an Ostsee und Nordsee in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern - ebenso in Niedersachsen - auch am Sonntag die Läden und Geschäfte öffnen. Das ermöglicht den anreisenden Feriengästen eine schnelle Grundversorgung und lockt zudem Urlauber und Tagesgästen zum Einkaufsbummel in die Innenstädte. Dazu wurde in den letzten Jahren ein Konsens zwischen den Vertretern der Nordkirchen und den Touristikern gefunden, Die Kirchenvertreter der Nordkirche möchten die Bäderregelung jetzt allerdings kippen. Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu der Bäderverordnung an Ostsee und Nordsee.

(sh-na / Kiel) Aus aktuellem Anlass hat der Tourismusverband Schleswig-Holstein (TVSH) gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Schleswig-Holstein sowie dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband Schleswig-Holstein und der Tourismus-Agentur ein Positionspapier „Pro Bäderverordnung“ veröffentlicht.

Dazu Volker Popp, Vorsitzender des TVSH: „Wir bedauern sehr, dass die Kirchen den gemeinsam erarbeiteten Kompromiss zur Sonntagsöffnung in ausgewählten Tourismusorten verlassen wollen.“ Die Bäderverordnung ist für das Urlaubsland Schleswig-Holstein von immenser wirtschaftlicher Bedeutung, insbesondere Tagesgäste und Kurzurlauber kommen gezielt an den Nachsaison-Wochenenden in den Norden. Da beleben die Sonntagsöffnungen die Tourismusorte, tragen zum Umsatz im Einzelhandel bei und bieten den Gästen aus dem In- und Ausland neben dem Versorgungsaspekt Urlaubserlebnis durch hohe Dienstleistungsqualität. In Timmendorfer Strand zum Beispiel werden an einem Wochenende höhere Umsätze erzielt als innerhalb einer Woche (Hotel Timmendorfer Strand).

Die touristischen Akteure können die Klage der Nordkirchen nicht nachvollziehen. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten müssen gute Rahmenbedingungen geschaffen werden. „Angesichts der großen Bedeutung, die der Schleswig-Holstein-Tourismus für Wirtschaft und Arbeitsplätze hat, würde eine Einschränkung der bestehenden und bewährten Bäderverordnung gravierende Folgen haben“, so Peter Michael Stein, Hauptgeschäftsführer der IHK Flensburg, Federführer Tourismus der Industrie- und Handelskammern und Aufsichtsratsvorsitzender der TASH. Enttäuschend ist aus Sicht der Tourismusorganisationen, dass die Kirchen mit ihrer Klage die langjährige kooperative und vertrauensvolle Zusammenarbeit belasten und nicht das Gespräch mit den Beteiligten gesucht haben. „Möglicherweise fürchten die Kirchen, dass Gespräche deutlich gemacht hätten, dass ihr Vorstoß Existenzen und Arbeitsplätze gefährdet“, so Peter Michael Stein weiter.

TVSH, IHKs, DEHOGA und TASH sehen in der Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten eine wesentliche Voraussetzung für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit des schleswig-holsteinischen Tourismus. „Längere Öffnungszeiten ermöglichen entspanntes Einkaufen, das neben der Erholung in intakter Natur und dem Besuch kultureller Veranstaltungen zu den wichtigsten Erwartungen unserer Gäste gehört“, führt Volker Popp weiter aus. „Der Trend im Tourismus geht zu kürzeren Reisen, und Kurzreisen finden zum Großteil am Wochenende statt. Gerade diese Gästegruppe ist sehr aktiv und erlebnisorientiert, ‚Shopping’ spielt dabei neben dem Besuch von Restaurants und Cafes eine große Rolle. Auch in der Nebensaison oder bei schlechtem Wetter ist das Einkaufen eine zentrale Urlaubsaktivität“, so Peter Bartsch, Präsident DEHOGA Schleswig-Holstein.

Sollte der tragfähige Kompromiss zur Bäderverordnung von den Kirchen einseitig aufgekündigt werden, sind aus Sicht der Tourismusorganisationen auch bisher gut funktionierende Modelle der Zusammenarbeit, z.B. Rücksichtnahme auf Kirchgangszeiten bei der Planung von örtlichen Veranstaltungen, die Veröffentlichung von kirchlichen Veranstaltungen oder gemeinsame Aktionen gefährdet.

Text: Tourismusverband Schleswig-Holstein e.V.

Diskutieren Sie mit
Welche Meinung haben Sie zu den Sonntagsöffnungszeiten in den Seebädern? Welche Erfahrungen haben Sie in Ihrem Urlaub an Ostsee und Nordsee – in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern - gemacht? Schreiben Sie uns unten Ihren Kommentar zum Thema Bäderregelung.

Datum: 07.04.2010

Deine Meinung

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Kommentar (3)

Michael Müller


5 von 5

(06.01.2010)

Gerade jetzt sind wir dabei uns von der Wirtschaftskrise zu erholen und auch gerade deswegen wäre eine Entscheidung gegen die Sonntagsöffnungszeiten eine Entscheidung mit fatalen Folgen. Hinzu kommt noch, dass ich, auch wenn die Geschäfte geschlossen bleiben, es sehr unwahrscheinlich ist, dass ich stattdessen in die Kirche gehe. Die Kirchen haben doch so oder so ihre Gottesdienste vormittags, und die Leute, die dahin wollen, werden das auch unabhängig von Sonntagsöffnungszeiten tun.

Rainer

(07.04.2010)

Die Kirchen dürfen sich nicht wundern, wenn sie laufend Mitglieder verlieren. Zu oft agieren sie gegen die Mehrheit der Bevölkerung. Bei uns an der Ostsee wollen die Menschen diese Sonntagsöffnung für Touristengebiete.

Gerd Schulze


5 von 5

(14.06.2010)

Wir sind so genannte „Wochenendreisende“, das heißt, wir reisen mehrmals im Jahr für ein verlängertes Wochenende an die Küste. Wenn wir nun z. B. auf Fehmarn sind, wäre es für uns undenkbar, wenn dort die Geschäfte am Sonntag geschlossen hätten. Wir würden uns dann einen anderen Ort aussuchen. Als Beispiel sei hier mal die Stadt Bad Schwartau genannt. Wir machten einen Abstecher von Timmendorfer Strand dorthin. Wir konnten es gar nicht fassen, dass die Geschäfte dieser schönen und bekannten Kurstadt am Sonntag geschlossen sind. Für uns ein Grund, dort nicht mehr hinzufahren. Für uns ist das Schlendern durch eine „geöffneten Stadt“ ein Stück Freizeitqualität, das wir nicht missen möchten. Gerade hier haben wir die Ruhe, ohne die Hektik des Alltages durch die Geschäfte zu schlendern. Wir glauben, dass sich die Kirche mit ihrer Forderung keinen gefallen tut. Dies würde doch erkennen lassen, dass sich die Kirche noch ein Stück mehr von der Realität entfernt.

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