Sea Lfe Timmendorfer Strand: Ergebnisse der Kraken-Experimente

Krake im Sea Life Aquarium (Foto: Sea Life Timmendorfer Strand)
Krake im Sea Life Aquarium (Foto: Sea Life Timmendorfer Strand)

Das Sea Life Timendorfer Strand ist für Ostsee-Urlauber ein sehr lohnenswertes Ausflugsziel. In den letzten Wochen konnten die Besucher des Sea Life selbst an einem Experiment teilnehmen und ihre Beobachtungen notieren: Die Sea Life Großaquarien haben untersucht, ob Oktopoden (Kraken) einen Lieblingsarm haben. Die Ergebnisse wurden jetzt veröffentlicht.

(Timmendorfer Strand) Einen Monat haben die Besucher und Biologen der Sea Life Großaquarien europaweit das Greifverhalten von Oktopoden untersucht. Jetzt liegt die Auswertung der rund 2.500 Beobachtungen vor: Die Oktopoden der Sea Life Aquarien benutzen das hinterste Armpaar nur sehr selten für Greifhandlungen.

Oktopoden sind intelligente Tiere mit erstaunlichen Fähigkeiten. Sie bauen sich beispielsweise Festungen auf dem Meeresgrund, um sich vor Feinden zu schützen und können dank ihres komplexen Gehirns Werkzeuge benutzen. Außerdem tarnen sie sich bei Bedarf mit Hilfe von „Pigmentsäckchen“, den so genannten Hautfalten, in den Farben ihrer Umgebung und spielen sogar, was sonst nur bei Säugetieren beobachtet wird. Immer wieder werfen sie der Wissenschaft Fragen auf. Nun bringt eine Studie der Sea Life Großaquarien über die Art Octopus vulgaris etwas Licht ins Dunkel.

Mit Hilfe der Besucher, die aktiv an den Untersuchungen teilnehmen konnten, haben Aquaristen-Teams an allen Sea Life Aquarien Europas hauptsächlich Oktopoden der Art Gemeine Krake untersucht und konnten schließlich die Daten von über 2.000 Beobachtungen auswerten. Eine große Zahl im Vergleich zu bisherigen Studien. Davon bezogen sich etwa 2.170 Aufzeichnungen auf den ersten Arm einer Greifhandlung, etwa 420 auf die Sequenz der ersten zwei genutzten Tentakel und etwa 50 auf die Sequenz der ersten drei genutzten Arme.

Das überraschende Ergebnis ist: Die Oktopoden der Sea Life Standorte benutzen all ihre Tentakel bis auf das letzte hintere Paar, wenn sie Objekte greifen und verwenden. „Man könnte annehmen, dass die vorderen sechs Tentakel die Funktion von Armen und die hinteren zwei die von Beinen übernehmen“, so Cathrin Pawlak, Biologin im Sea Life Timmendorfer Strand.

Eine weitere Überraschung: Die Initiatoren der Studie gingen teilweise davon aus, dass Oktopoden - ähnlich wie bei Menschen - einen bevorzugten Arm oder eine bevorzugte Tentakelseite haben, also jeweils Rechts- oder Linkshänder sind. Das Ergebnis zeigt: Mehr als die Hälfte der Oktopoden wiesen keine bevorzugte Seite auf, die anderen haben sowohl die linke, als auch die rechte Seite gleichermaßen oft zum Greifen benutzt. Es gibt also auch keine artspezifische Vorliebe für beispielsweise die rechten Extremitäten, wie es bei Menschen der Fall ist.

Bevorzugte Armseiten einzelner Oktopoden bringen die Aquaristen mit der Sehstärke der Augen in Verbindung. „Man hat schon immer angenommen, dass Oktopoden ihre motorisch anspruchsvollen Greifhandlungen größtenteils über die visuellen Daten ihrer Augen koordinieren. Das scheint zu stimmen. Bei einer Sehschwäche eines Auges kommt es dazu, dass eine Armseite bevorzugt wird“, so Pawlak, und fügt hinzu: „Diese Erkenntnis können wir nutzen, um den Oktopoden im Krankheitsfall ihr Leben zu erleichtern. Wir können ihnen das Futter und Vitaminpräparate von der richtigen Seite zuführen. Eine solche Maßnahme kann im Ernstfall Komplikationen vermeiden und signifikant zur Genesung beitragen.“

Text und Foto: Sea Life Timmendorfer Strand

Datum: 14.08.2008

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