Zeitreise zum 750. Stadtgeburtstag Eutins

Historisches zum Eutiner Stadtjubiläum (Foto: Tourist-Info Eutin)
Historisches zum Eutiner Stadtjubiläum (Foto: Tourist-Info Eutin)

In diesem Jahr wird das Jubiläum der Verleihung der Stadtrechte in Eutin auf vielerlei Weise begangen. Höhepunkt im Festjahr ist ein Wochenende, das auf Eutins reiche Geschichte zurückblickt und so das einmalige bauliche und kulturelle Kleinod feiert. Es findet am Wochenende (7.)8./9. September ab 11 Uhr bis in den späten Abend hinein rund um das Eutiner Schloss statt. Am Freitag läuten spannende Stadtführungen oder eine szenische Lesung mit illuminierten Bildern das Wochenende ein. Am Sonntag, dem Tag des offenen Denkmals, haben auch zahlreiche Eutiner Geschäfte geöffnet. Das Wochenende beschließt mit einem etwa 30minütigen, barocken Bodenfeuerwerk, wie es in Norddeutschland fast nie zu sehen ist. Die meisten Attraktionen sind im Gegensatz zu vielen anderen historischen „Spektakeln“ übrigens kostenfrei.

Einmaliges historisches Ambiente
Gefeiert wird rund um das vierflügelige, einst fürstbischöfliche Wasserschloss (das man auch unbedingt besichtigen sollte!); auf dem Schlossvorplatz zwischen Kavaliershaus, ehemaligem Marstall und der Kutschenremise; auf der Wiese im Schlossgarten an der Südfassade. Aber auch ein Abstecher durch die Gassen und zum benachbarten alten Markt, der im Schatten der frisch renovierten, imposanten, natürlich auch geöffneten St. Michaeliskirche liegt, ist sehr zu empfehlen. Die sehenswerten historischen Gebäude laden zum Anschauen ein. Auf dem Markt finden Attraktionen wie stündliche Stadtführungen für nur 1 € oder Kutschfahrten statt und viele Boutiquen, Stöberstübchen oder Fachgeschäfte locken an beiden Tagen zum Bummeln.

Slawen, Ritter, Handwerker
Gleich mehrere Lager aus verschiedenen Epochen schicken den Besucher auf eine Zeitreise. In einer Slawensiedlung zeigen Krieger und Handwerker in historischer Gewandung das Leben aus der Gründungszeit Eutins um 1000 n. Chr., unter anderem mit Darstellern vom Wallmuseum Oldenburg. Auf dem mittelalterlichen Markt locken Händler, Schmiede oder Schankwirte mit vielerlei Vorführungen und Angeboten. Im Hochmittelalter findet sich der Besucher wieder, wenn er zum Ritterlager kommt, das vom Mittelalterzentrum der dänischen Partnergemeinde Nyköbing aufgebaut wird. Kleines Schmankerl für Kinder: In der Playmobil-Ausstellung im Museum am Schlossvorplatz ist zur selben Zeit auch eine riesige Ritterburg zu bestaunen.

Schauarena am Schloss
Ein Highlight sind die mehrfach täglich gezeigten spannenden Schauvorführungen: So illustriert ein hochmittelalterlicher Lanzenkampf zu Pferde auf eigens umgebautem Platz nördlich des Schlosses mit Herold und Spielleuten einen Wettstreit der Ritter, wie er tatsächlich stattgefunden haben könnte. Frühmittelalterliche Schwertkämpfer, Slawen und Wikinger, zeigen ihre Kunst und erklären den Umgang auch mit anderen Waffen ihrer Zeit. Wie wurde 1000 n. Chr. gekämpft? Wie sah das Leben und die Ausrüstung der Krieger und Söldner dieser Zeit aus? Klassische Kampfformationen aber auch der Kampf Mann gegen Mann entführen das Publikum in die Welt des baltischen Raumes. Als drittes ist die alte, faszinierende Kunst der Falknerei zu bestaunen; Majestätische Greifvögel zeigen beim „Sport der Kaiser und Könige“ ihr Können. Falkner Dietmar weiß mit seinen Tieren das Publikum immer wieder zu faszinieren. Für die Shows wird ein kleiner Eintritt genommen- der Besuch aller anderen Flächen ist frei!

Wiese der Lustbarkeiten
Zu einer Reise durch die Jahrhunderte – gelegentlich bis in die Neuzeit - lädt die „Wiese der Lustbarkeiten“ im als Englischer Landschaftsgarten gestalteten Schlosspark ein. Eine Bühne, Sitzgelegenheiten und Gastronomie fordern den Besucher zum Verweilen mit Blick auf die Südfassade des Schlosses auf. Die musikalische Reise reicht von Barock bis Renaissance (Schleswig-Holstein Blechbläserensemble), von der Klassik (Trio Brioso) bis zum mittelalterlichen Bänkelsang (Hinterhof), von der Kaffeehausmusik (Wagners Salonquartett) bis zur Welt der Oper (Eutiner Festspiele) und sogar in die Neuzeit von Elgar bis Brahms (Heeresmusikkorps Neubrandenburg). Historisches, venezianisches Maskentheater (Filou Theater) rundet das Programm ab. Zwischendurch ziehen historische und geheimnisvolle Gestalten über die Wiese: Kostümierte Flaneure, Märchenerzähler, Gaukler, Mantel- und Degen-Jongleure, Feuerspucker, komödiantische Fechtkämpfer, Puppen- und Possenspieler oder Musikanten mit Sackpfeifen und Fanfaren überraschen, „belästigen“ und beglücken die Besucher.

Seltenes barockes Bodenfeuerwerk
Den Abschluss bildet ein ungewöhnliches musikalisch begleitetes Barockfeuerwerk vor der wunderbaren Südfassade des Schlosses. Ein solches Bodenfeuerwerk mit Feuerrädern, Geysiren zeichnet einmalige, farbeprächtige Bilder und zeigt, wie einst an großen Höfen - und Eutin hatte enge Beziehungen zum Beispiel nach St. Petersburg - feierliche Anlässe begangen wurden. Ein solches Feuerwerk wurde seit vielen Jahren in Schleswig-Holstein nicht gezeigt, und man sollte es sich keinesfalls entgehen lassen.

Spannende Führungen und feine Vorträge
Anlässlich der Veranstaltung und des Tages des offenen Denkmals am Sonntag finden ferner ständig Stadt-, Einzelgebäude-, Kirchen- oder Schlossführungen statt – am Freitag als Geschenk an Eutins Bürger sogar kostenlos. Ein musikalisch und kulinarisch begleitetes Barockerlebnis im Schloss, eine „illuminierte“ Lesung über Eutin als Weimar des Nordens, ein Vortrag über die Stadtgründung Eutins, die Taufe einer neuen, diesmal wirklich hiesigen Rosensorte, der Festakt und ein Fest-Gottesdienst in der Kirche und vieles mehr runden das Ereignis ab. Freunden der erlebbaren Geschichte bietet Eutin an diesem Wochenende eine spannende Zeitreise oder die Möglichkeit, einfach nur einen entspannten, unterhaltsam angereicherten Stadtbummel zu genießen. Denn so ein Fest zu so einem Jubiläum gibt es nur einmal.

Text und Foto: Tourist-Info Eutin

Datum: 04.09.2007

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