Zur Schafschur auf die Ostseeinsel Hiddensee

Zur Schafschur auf die Ostseeinsel Hiddensee
Zur Schafschur auf die Ostseeinsel Hiddensee

Im Juli wird auf der Ostseeinsel Hiddensee die „Woche der Heide“ mit zahlreichen Veranstaltungen und Vorträgen begangen. Ein besonderes Erlebnis ist dabei, einem waschechten Schäfer und seinem Hütehund bei der Arbeit über die Schulter zu schauen.

"Ich bin das Leitschaf", sagt Hiddensees Hirte Falk Majewski. 510 rauwollige pommersche Landschafe hören ihm aufs Wort. Seit vier Jahren lebt der ausgebildete Schäfer auf Hiddensee und liebt die Einsamkeit, wenn er mit seiner Herde durch die Hiddenseer Heide zieht. Begleitet wird er von Mira, einer altdeutschen Schäferhündin, die ihm hilft, die Herde immer wieder zum Weiterziehen zu bewegen. Wie das gelingt, können Gäste der Insel am 16. Juli 2007 ab 15.00 Uhr bei einer Vorführung erleben. Dann nämlich nimmt Eva Remke von der Biologischen Station Hiddensee die Urlauber am Hotel Heiderose in Vitte in Empfang, um gemeinsam mit ihnen ein Stündchen mit dem Schäfer zu plaudern. Eingebettet ist das Hüte-Gespräch in die Woche der Heide auf Hiddensee. Veranstaltet wird diese vom 16. bis 22. Juli 2007 von der Biologischen Station Hiddensee, dem Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, dem landwirtschaftlichen Unternehmen Neubauer und Sohn GbR, dem gemeinnützigen Verein Hiddenseer Dünenheide e.V. und dem Verein De Süder.

Im dem Hüte-Gespräch erfahren Gäste alles über das Hirtenleben. Falk Majewski steht Rede und Antwort. Er ist Schäfer aus Leidenschaft und betreibt sein Handwerk noch nach traditionellem Vorbild. Seit 20 Jahren ist er täglich mehr als zehn Stunden auf den Beinen. Tagein, tagaus wandert er auf Hiddensee etwa sechs bis sieben Kilometer über Deiche und in die Heide. Langweilig ist ihm dabei bei Weitem nicht. "Eine Kreuzotter hat Mira einmal lebensgefährlich verletzt" so Majewski. Kreuzottern kommen auf Hiddensee relativ häufig vor. Einem gesunden Menschen können sie nicht wirklich gefährlich werden, das sieht bei einem Hund schon ganz anders aus. Zu seinen täglichen Pflichten gehört natürlich die Pflege der Schafe. "Oft humpelt eines, und ich muss die Klauen von eingetretenen Dornen oder Steinen befreien", so Majewski weiter. Diese und weitere Geschichten rund um die Schafherde erzählt er den Gästen.

Am Samstag beginnt dann die große öffentliche Schafschur, bei der etwa 100 Muttertiere unter den neugierigen Augen der Gäste ihre Wolle verlieren. Gleich nebenan kann man beim Spinnen und Weben zuschauen und die gesponnene Schafswolle kaufen. Andere Aktionen und Spiele rund um die Heide wie Reisigbesen binden, ein Heide-Quiz lösen oder Heidehonig erkennen, gehören ebenfalls dazu.

Im Zeitraum zwischen dem Hüte-Gespräch am Montag und der Schur am Samstag können die Gäste die Insel erkunden oder an den verschiedenen Veranstaltungen und Vorträgen teilnehmen. Im Rahmen der Heidewoche 2007 finden jeweils abends Vorträge statt. In diesem Jahr sind sie dem Thema "Energie vor der Haustür - Energie aus der Heide" gewidmet. Es geht um die Nutzung von Biomasse als Energieträger und Landschaftsveränderungen auf Hiddensee im 20. Jahrhundert.

Übrigens: "Ohne Pflegemaßnahmen gebe es keine Heide mehr auf Hiddensee. In unseren Klimazonen ist die Heide nur ein Übergangsstadium zum Wald", weiß Sven Dahlke von der Biologischen Station auf Hiddensee. "Durch Beweidung und andere Pflegemaßnahmen erhalten wir dieses Biotop am Leben", so Dahlke weiter. Die Herde von Falk Majewski ist von April bis Oktober auf der Insel. Dann fahren sie mit der Fähre zum Hauptsitz des Betriebes Neubauer & Sohn GbR in Trent auf der Insel Rügen, wo sie im Stall überwintern und ablammen.

Weitere Informationen zur Insel Hiddensee und den Veranstaltungsplan zur Woche der Heide erhalten Sie unter der www.seebad-hiddensee.de.

Text: Tourismusverband MV, Foto: Vogel/pixelio.de

Datum: 12.07.2007

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