Die Gemeinde Tanum im Norden von Bohuslän an der schwedischen Westküste ist nicht nur die größte der Region, sondern umfasst auch alle dort vorkommenden Landschaftstypen. Sie reicht von den Hafenorten Hamburgsund, Fjällbacka und Grebbestad bis zu den Bullareseen, imposanten langgestreckten Binnenseen unweit der Küste. Besonders bekannt ist die Gemeinde durch ihre 3000 Jahre alten Felszeichnungen aus der Bronzezeit bei Vitlycke, die seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.
Hamburgsund war einst ein wichtiger Ausfuhrhafen für Granit, noch heute gehört eine Steinmetz-Schauwerkstatt zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes. Südlich des Ortes kann die Ruine der ehemaligen Wikingerburg Hornborgs Slott besichtigt werden. Sie ist jährlich am ersten Augustwochenende Schauplatz von Wikingerspielen mit Wikingermarkt. Nahe der Burgruine befindet sich das Wikingerdorf Hornbore by mit Gebäuden, die im Wikingerstil aufgebaut wurden. Das Bootshaus dort ist weltweit einzigartig.
Von Fjällbacka sagt man, dass der Ort die schönste Schärenlandschaft Schwedens habe. Der kleine Urlaubsort schmiegt sich an den 76 Meter hohen Vetterberg mit unvergleichlicher Aussicht über die Schärenlandschaft. Hier wurden Teile des Films „Ronja Räubertochter“ gedreht, auf dem Marktplatz steht eine Büste der Schauspielerin Ingrid Bergman, die vor Fjällbacka ihre Urlaubsinsel hatte.
Grebbestad ist die Austernstadt Schwedens, 80 Prozent aller in Schweden gefangenen Austern gehen über den Fischereihafen des Ortes. Seit 1844 gilt Grebbestad als Badeort und ist heute der meistbesuchte Urlaubsort der Gemeinde. Der langgestreckte Anleger lädt zahlreiche Freizeitskipper zum Verweilen ein und ist Ausgangspunkt für Fahrten in die Schärenwelt bis zu den „Väderöarna“, den Wetterinseln, mit ihren Seehundfelsen. Ein Kajakausleih ermöglicht die „Eroberung“ der Schärenlandschaft auf eigene Faust.
Unweit von Tanumshede an der E 6 befindet sich das Vitlycke-Museum. Auf dem Gelände sind einige der bekanntesten Felszeichnungen aus der Bronzezeit zu besichtigen, das Museum informiert über die Zeit der Entstehung dieser in weiten Teilen Nordeuropas vorkommenden Felszeichnungen, die in Schweden „Hällristningar“ genannt werden.
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