Die Stadt Narva liegt an der östlichen Grenze Estlands am gleichnamigen Fluss (dt. Narwa), nur wenige Kilometer von der Ostseeküste entfernt. Durch die Lage an der Flussmündung erlangte die Stadt früh ihre Bedeutung als Handelsplatz. Dänen, Deutscher Orden, Schweden und Russen wechselten sich als Besatzungsmacht ab und hinterließen Spuren im Stadtgebiet. Die Hermannsfestung am östlichen Flussufer liegt gegenüber der russischen Festung Iwangorod. Nach der fast völligen Zerstörung am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Innenstadt nicht wieder im alten Stil aufgebaut, so dass sie heute durch sowjetische Architektur geprägt ist. Auch die Bevölkerung ist zu über 90 Prozent russischsprachig.
Die Hermannsfeste (Hermanni Linnus) als ehemalige deutsche Ordensburg ist die am besten erhaltene ihrer Art in Estland. Sie beherbergt heute das städtische Museum, in dem nicht nur die reiche Stadtgeschichte erlebbar ist, sondern wo der Besucher Gelegenheit hat, sich in historischen Handwerken zu erproben. Das Rathaus aus schwedischer Zeit ist eines der wenigen wieder errichteten historischen Bauten der Stadt. Mehrere Kirchen verschiedener Konfessionen lockern das Stadtbild auf.
Konzerte, jährliche Festivals und Freiluftaufführungen sind die Inhalte des Kulturlebens: Veranstaltungsort ist oft der Innenhof des Schlosses Narva, aber auch andere Plätze in der Stadt, wie das neue Eislaufstadion. Zu den beliebten Veranstaltungen zählen das Internationale Mrawinsky-Musikfestival im Mai, die Tage der Stadt Narva im Juli sowie das Historische Festival Narva im August.
Die Küste des 12 Kilometer entfernten Finnischen Meerbusens ist das beliebteste Ziel für Einwohner und Gäste. Die Kleinstadt Narwa-Jöesuu gilt als attraktiver Kurort und eine der schönsten Orte Estlands. Früher kamen die Gäste aus Moskau und sogar von der Krim und aus Kaukasien. Unter den berühmten Gästen waren auch die Künstler Ilja Repin und Schischkin, die Schriftsteller Lesnikow und Mamin-Sibirjak und der Dichter Severjanin. Der Strand und die Wälder hier sind naturbelassen und gut erhalten. Das ausgezeichnete balneologische Klima, der Kiefernwald, der 13 km lange Strand mit seinem feinen und goldenen Sand und die Frische der Ostsee – das alles lockt Touristen nach Narwa-Jöesuu. Verschiedene Hotels und Ferienunterkünfte laden dazu ein.
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Foto: © oben: Lisa Schwalb / Wikipedia.de_CC3.0, Rathaus: © Anatra1987 / Wikipedia.de_gemeinfrei, unten: Geonarva / Wikipedia.de_CC3.0
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