Die Gästebucheintragungen in verschiedenen Internetportalen illustrieren es immer wieder aufs Neue. Das Doberaner Münster ist nicht nur eine der am besten erhaltenen großen Klosterkirchen Deutschlands, sondern ihre Schätze werden auch auf angemessene Weise präsentiert. Dazu passt eine sehr aktive Öffentlichkeitsarbeit, mit thematischen Führungen, auch speziell für Kinder. 2012 hat das Land Mecklenburg-Vorpommern beantragt, das Doberaner Münster in das UNESCO-Welterbe aufzunehmen. Fachautor Dr. Markus Hörsch (Bamberg/Leipzig) schreibt dort über den im Chorraum stehenden Kredenzschrank.
„Der Schrank diente demnach der (zeitweiligen) Aufbewahrung der Vasa sacra während des Gottesdienstes. Unter dem Baldachin in der offenen Nische dürfte z. B. das Altarsakrament bereit gestellt gewesen sein. Auch die vielleicht vorübergehende Aufstellung von Reliquiaren oder einer beweglichen Skulptur ist denkbar. Am ehesten wird einem solchen Möbel daher der Begriff „Ministerium“ gerecht. Wie sein Pendant, der Kelchschrank, war auch der Kredenzschrank in die Ende des 19. Jahrhunderts abgebrochene steinerne Chorschranke eingebaut. Ein liturgisches Möbel dieser Art ist in Größe und Erhaltungszustand heute einzigartig. Er steht wieder an dem ihm vermutlich von Anfang an zugedachten Ort zur Linken des Hochaltars und bildet zusammen mit dessen Retabel und dem Kelchschrank ein Ensemble, geschaffen für den neuen, kurz vor der Fertigstellung stehenden Chor. Zusammen mit drei weiteren, kleineren Schränken, die teils in Wandnischen eingeschoben waren (heute in der Kapelle am Nordquerhausarm), bilden Kelch- und Kredenzschrank ein einzigartiges Ensemble solcher Kirchenmöbel, wie es in dieser Form sonst nicht bekannt, geschweige denn erhalten ist. Der Doberaner Kredenzschrank ist bis auf wenige fehlende Details wie die seitlichen Fialen authentisch erhalten und wurde auch im 19. Jahrhundert nie überfasst. Er besitzt noch eine Fülle originaler technischer und funktionaler Details, die weitere Forschungen zu seiner konkreten Funktion überaus lohnend erscheinen lassen."
Am Karfreitag, dem 29. März findet um 15 Uhr im Doberaner Münster eine Passionsmusik zur Sterbestunde Jesu statt. Es wird Orgelmusik erklingen. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten.
Am 1. April um 10. 30 Uhr lädt die Kirchengemeinde ein zum Familiengottesdienst am Ostermontag, traditionell im Gemeindezentrum Hohenfelde, Schwaaner Chaussee 15. Ab 10 Uhr gibt es einen Shuttleservice vom Münster nach Hohenfelde.
Nach einem lebendigen Gottesdienst u.a. mit dem Gospelchor gibt es das Osternestersuchen für Kinder, Osterbrunch und einen Osterbasar mit Bastelarbeiten von Kindern aus dem Osterprojekt von STALL und Kirchengemeinde. Für den Brunch können Gottesdienstbesuchende gern etwas Leckeres mitbringen.
Alle Generationen sind herzlich willkommen.
Text: Martin Heider /Doberaner Münster
Foto: © Martin Heider
Datum: 06.03.2013
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