Künstlerkolonien Mecklenburg-Vorpommern

Künstlerkolonien Mecklenburg-Vorpommern
Künstlerkolonien Mecklenburg-Vorpommern
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Das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern hat schon immer Besucher in seinen Bann gezogen. Heute sind es zumeist Feriengäste, die die naturschöne Landschaft an der Ostsee und im wassereichen Binnenland Mecklenburgs und Vorpommerns erkunden. Doch schon immer auch hat es Künstler in diese Region im Nordosten Deutschlands gezogen. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts, als der Tourismus an der Ostsee noch in seinen Kinderschuhen steckte, siedelten sich Künstler verschiedener Genres an der Ostseeküste an, bildeten mit der Zeit sogar eigene Künstlerkolonien, wie zum Beispiel das heutige Ostseebad Ahrenshoop (Ferienhaus Ahrenshoop) auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, in Schwaan südlich der Hansestadt Rostock (Hotels Rostock) und auf der Insel Hiddensee (Ferienhaus Hiddensee).

(Rostock) Besondere Lichtverhältnisse, urwüchsige Landschaft und malerische Silhouetten der Hansestädte inspirierten Künstler der Vergangenheit wie Caspar David Friedrich oder Lyonel Feininger. Künstlerkolonien präsentieren das reiche Erbe und beflügeln auch zeitgenössische Künstler. Mit der Herausbildung der Ahrenshooper Malerkolonie wurde der Grundstein für den heutigen Künstlerort Ahrenshoop gelegt, ein malerisch zwischen Ostsee und Bodden gelegenes Dorf mit rohrgedeckten Häusern. Der Wechsel zwischen Steil- und Flachufern, Wiesen und Wäldern, Meer und Binnenwasser und das besondere Licht unter dem weiten Himmel inspirieren seit mehr als 100 Jahren Landschaftsmaler. Zu allen Jahreszeiten gibt es hier ein vielfältiges kulturelles Angebot: Galerien mit interessanten Ausstellungen, offene Ateliers und Werkstätten der ortsansässigen Künstler und Kunsthandwerker, musikalische und literarische Kostbarkeiten und die Möglichkeit, selbst kreativ zu sein.

Die mehr als 100-jährige Geschichte des Künstlerortes wird demnächst in bisher nicht bekannter Breite sichtbar. Im Jahr 2013 wird das Kunstmuseum eröffnet. Mit diesem Neubau soll ein Ausstellungs- und Forschungszentrum geschaffen werden, das die vorhandene Sammlung des Ortes und privater Leihgeber aufnehmen kann und Möglichkeiten ihres Ausbaus bietet. In einer so genannten Infobox für Kunstmuseum wird bereits heute ein Überblick über die Sammlung und die Stiftungsziele gegeben. www.kunstmuseum-ahrenshoop.de

Die Künstlerkolonie Schwaan war die erste und bis heute sicher unbekannteste der drei in der Organisation „Euroart” zusammengeschlossenen Künstlerkolonien Mecklenburg-Vorpommerns. Die Kleinstadt südlich von Rostock pflegt das Erbe von Franz Bunke und anderen Malern, die Formen und Farben des Landstrichs auf Leinwand brachten, heute in der Kunstmühle. Unter dem Thema Landschaftsmalerei in Mecklenburg wird hier eine Dauerausstellung zur Schwaaner Künstlerkolonie gezeigt, in der mehr als einhundert Arbeiten ihrer Maler – Landschaftsdarstellungen, Stillleben und figürliche Darstellungen – zu sehen sind. Nebenbei werden regelmäßig Sonderausstellungen geboten.

Auf der Insel Hiddensee begann um 1900 das so genannte “Goldene Zeitalter”. Oskar Kruse-Lietzenburg baute 1904 die “Lietzenburg”, und Elisabeth Büchsel kam zum ersten Mal hierher. 1922 gründeten Clara Arnheim und Henni Lehmann den Hiddenseer Künstlerinnenbund, der bald in ganz Deutschland bekannt wurde. Gerhart Hauptmann, die Familie Mann und zahlreiche weitere Dichter, Maler, Bildhauer, Musiker, Schauspieler verbrachten auf der Insel ihre Sommerfrische. Mit seiner mehr als hundertjährigen Geschichte als Insel der Künstler und Poeten ist Hiddensee zu einem Teil deutscher Kultur geworden. Besucher erfahren in Sonderausstellungen – beispielsweise im Heimatmuseum Hiddensee – mehr über die Insel und ihre Künstler. Das Museum würdigt in seiner diesjährigen Sonderausstellung die Berliner Malerin Clara Arnheim (1865-1942). Bei ihren regelmäßigen Besuchen der Insel war sie immer wieder aufs Neue von der Landschaft, dem Licht, der Stimmung und den Menschen fasziniert. Als das “geistigste aller deutschen Seebäder” bezeichnete Gerhart Hauptmann (1862-1946) die Insel Hiddensee, die er als Schauplatz seines Dramas “Gabriel Schillings Flucht” wählte und ihr damit ein literarisches Denkmal setzte. Im Haus “Seedorn” in Kloster war er bereits 1926 Sommergast, 1930 kaufte Hauptmann das Haus, das seit seinem 10. Todestag 1956 Gedenkstätte und kulturelles Zentrum von Kloster ist. www.seebad-hiddensee.de

Foto: © TMV/Böttcher

Datum: 12.06.2012

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