Sonderausstellung über Walfang im Deutschen Meeresmuseum Stralsund

Sonderausstellung über Walfang im Deutschen Meeresmuseum Stralsund
Sonderausstellung über Walfang im Deutschen Meeresmuseum Stralsund

Das Deutsche Meeresmuseum in der Hansestadt Stralsund ist bei Ostsee-Urlaubern ein beliebtes Ausflugsziel. Eine Sonderausstellung "Große, fette Wale: Die Geschichte des Walfangs in Drucken des 15. – 21. Jahrhunderts" zeigt jetzt Interessantes über Wale und den Walfang.

(Stralsund) Ob als Lieferant von Tran, Öl, Fleisch oder Fischbein, als Stoff für Mythen oder Romane oder als Symbolfigur einer vom Menschen ausgebeuteten und bedrohten Natur: Der Wal hat die Menschen seit vorgeschichtlichen Zeiten fasziniert. Um 1600 verlangte die wachsende Bevölkerung Westeuropas nach Öl und Seife, wurden Abbildungen von gestrandeten Walen durch den Druck in ganz Europa verbreitet und sichteten Entdeckungsreisende auf der Suche nach einer nördlichen Durchfahrt nach Asien in großer Menge Grönlandwale. Der arktische Walfang entwickelte sich in den folgenden Jahrhunderten zu einem bedeutsamen kommerziellen Wirtschaftszweig. Einwohner der nordwestdeutschen Küstenregion heuerten auf niederländischen Groenlandvaarders an und brachten Erfahrungen und Erlebnisse mit nach Hause. Im 18. und 19. Jahrhundert waren es vor allem Engländer und Amerikaner, die Moby Dick und seine Artgenossen im Pazifik jagten. Deutsche Unternehmen, auch in Oldenburg, waren ebenfalls in der „Südseefischerei“ tätig. Durch eine Reihe von Erfindungen wurde der Walfang ab dem 19. Jahrhundert zu einer Industrie, die seit den letzten Jahrzehnten zunehmend kritisch betrachtet wird. Aus heutiger ökologischer Sicht ein grausames Handwerk, gehörte der Beruf des Walfängers auch in unseren Regionen zur Lebenswirklichkeit des 17. bis 20. Jahrhunderts.

Ab 25. Januar 2008 zeigt das Deutsche Meeresmuseum in Stralsund eine Sonderausstellung der Landesbibliothek Oldenburg, die anhand von Exponaten aus ihren Beständen Einblicke in die facettenreiche Geschichte des Walfangs vermittelt, wobei ein Schwerpunkt auf der deutschen und niederländischen Beteiligung des 17. und 18. Jahrhunderts liegt. Die ausgestellten Werke werden von historischen Gegenständen ergänzt. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Seminar für Niederlandistik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, dem Deutschen Schifffahrtsmuseum Bremerhaven und dem Detlefsen-Museum Glückstadt. Die Ausstellung ist bis 12. Mai 2008 täglich ab 10 Uhr geöffnet.

Der Familiensonntag am 24. Februar 2008 steht übrigens im Zeichen dieser neuen Sonderausstellung. Außerdem werden öffentliche Führungen zur Ausstellung am 30. Januar 2008 um 11.00 Uhr, am 21. Februar 2008 um 13.00 Uhr und am 27. März 2008 um 14.00 Uhr angeboten.

Text: Landesbibliothek Oldenburg/Deutsches Meeresmuseum (DMM)
 
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Datum: 22.01.2008

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