Den wenigsten Ostsee-Urlaubern ist bekannt, dass die Ostsee Heimat von Walen ist. Außer einigen Exemplaren größerer Vertreter dieser Tierart wie Finnwalen, die sich gelegentlich durch Skagerrak und Kattegat in die Ostsee verirren, sind es vornehmlich Schweinswale. Wie die meisten Meeressäuger sind auch sie durch Umweltverschmutzung in ihrem natürlichen Lebensraum bedroht.
(DMM) Bereits Mitte April 2007 fand in San Sebastian in Spanien die Sitzung des Beratenden Ausschusses von ASCOBANS, dem internationalen Abkommen für die Erhaltung von Kleinwalen in Nord- und Ostsee, statt. Dem Kleinwalabkommen ASCOBANS – übersetzt Agreement on the Conservation of Small Cetaceans in the Baltic and North Seas – gehören neben Deutschland neun weitere Staaten an, wie z. B. Belgien, Dänemark, Großbritannien, Polen und Schweden.
Während dieser Tagung wurde der Wissenschaftler Dr. Stefan Bräger, im Deutschen Meeresmuseum mitverantwortlich für das Schweinswalprojekt "Jastarnia", zum Vorsitzenden dieses Ausschusses gewählt. Darüber ist Museumsdirektor Dr. Harald Benke sehr erfreut und auch ein bisschen stolz, ist die Wahl des Stralsunder Kollegen doch ein Beweis für die auch international anerkannte hohe Qualität der Arbeit am Deutschen Meeresmuseum. Nun erhofft man sich, dass die zukünftige Arbeit von Dr. Bräger erheblich zum Schutz der Kleinwale in europäischen Gewässern beitragen wird.
Primäre Ziele sind u. a. Maßnahmen umzusetzen, um der Verschmutzung der Gewässer durch Chemikalien und die Bedrohung der Tiere durch Lärm entgegenzuwirken. Doch am wichtigsten ist die sofortige Einsetzung von Schritten gegen den andauernden Beifang von Delfinen und eben auch Schweinswalen in Fischernetzen. Dazu tragen sicher auch die aktuellen Schweinswal-Projekte am Deutschen Meeresmuseum bei, die u. a. das Vorkommen von Schweinswalen in der Ostsee erforschen, um so eventuelle Schutzmaßnahmen empfehlen zu können.
Text: Deutsches Meeresmuseum (DMM), nordlicht verlag
Datum: 11.09.2007
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