Neumünster bietet mit seinem neuen Museum Tuch + Technik ein interessantes Ausflugsziel für Ostsee-Urlauber. Auf knapp 2000 qm wird die Entwicklung und Verarbeitung von Textilien seit der Bronzezeit veranschaulicht.
(sh-na) Das Spinnrad surrt und die Web-Schützen flitzen: 1500 Jahre Textilherstellung werden in Schleswig-Holsteins neuem Museum Tuch + Technik in Neumünster anschaulich und interaktiv präsentiert. Handwerkliche und industrielle Tuchherstellung sind im Vorführbetrieb zu besichtigen. An vielen Stellen können Kinder und Erwachsene selbst Hand anlegen und den Fasern an die Wolle gehen: Tuch + Technik ist ein Museum für die ganze Familie.
Eröffnet wird das Haus am Samstag, 13. Oktober um 14 Uhr. Maschinenvorführungen sind zu jeder vollen Stunde geplant, für Kinder gibt es museumspädagogische Angebote. Von 19 Uhr an klingt der Tag mit Livemusik aus. Der Eintritt an diesem Tag ist frei.
Auf fast 2000 Quadratmetern können die Besucher durch 1500 Jahre Geschichte wandern, spannende Ausstellungsstücke entdecken und einige davon selbst ausprobieren. „Ein modernes, interaktives Museum erwartet die Neumünsteraner und ihre Gäste“, verspricht Museumsdirektorin Dr. Sabine Vogel. Tuch + Technik ist als Spezialmuseum einmalig. Mit den Schwerpunkten Technikhistorie, Industriegeschichte und Textilarchäologie im Längsschnitt von der Bronzezeit bis heute betritt es museales Neuland. Bundesweit und auch in den europäischen Nachbarländern gibt es kein vergleichbares Konzept.
Besucher erfahren, welche Verarbeitungsschritte nötig sind, um ein verfilztes, schmutziges Vlies in eine kuschelige Wolldecke zu verwandeln, wie sich die Technik der Wollverarbeitung seit der Bronzezeit verändert hat und was gleich geblieben ist und was das Gezeigte eigentlich mit Neumünster zu tun hat.
Das Museum erzählt Geschichten von Menschen, die in Neumünster gelebt und gearbeitet haben. Für manche Museumsbesucher ist es die eigene Geschichte oder die ihrer Eltern und Großeltern. Es ist ein Ort, an dem Erinnerungen wach werden und der zu Fragen herausfordert: Wer waren die Weber? Wo lagen die Werkstätten und Fabriken? Wo wohnten die Weber, die Fabrikanten, Arbeiter und Kaufleute? Was machten sie nach Feierabend? Woher bezogen sie Rohstoffe? Wohin verkauften sie die Produkte? Wann und warum gab es in der Textilindustrie Neumünsters Blütezeiten? Und warum ist davon heute fast nichts mehr zu sehen?
Ein Handweber richtet im Museum seine Werkstatt ein. Er zeigt, wie ein Webstuhl funktioniert und stellt Gewebe für den Museumsladen her. Maschinenmeister führen die industriellen Textilmaschinen vor. In Medienstationen sind historische Lehrfilme zu sehen, Interviews mit Neumünsteraner Textilarbeitern und -fabrikanten zu hören und Hintergrundinformationen zu lesen.
Im Museumsladen können Besucher exklusive Plaids, die auf den historischen Museumsmaschinen hergestellt werden, sowie attraktive und ungewöhnliche Dinge rund um Wolle und Schaf erwerben.
Neben der Dauerausstellung wird es kleinere Wechselausstellungen zu unterschiedlichen Aspekten der Textilherstellung in Neumünster geben. Einige davon bereitet das Museum gemeinsam mit den Schulen und der Volkshochschule vor. In Kooperation mit den Bildungseinrichtungen der Stadt werden Kurse und Unterrichtsreihen zu Geschichte und Gegenwart von Tuch und Technik in Neumünster angeboten. Die große, transparente Halle mit ihren eindrucksvollen historischen Maschinen in unmittelbarer Nachbarschaft der Stadthalle bietet sich auch als Veranstaltungsort für Lesungen oder Konzerte an.
Museum Tuch + Technik, Kleinflecken 1, 24534 Neumünster, T (0 43 21) 559 58 48, www.tuch-und-technik.de
Text: Schleswig-Holstein Binnenland Tourismus e.V., Foto: Museum Tuch + Technik
Datum: 11.09.2007
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