Hammershus gilt heute unbestritten als Nordeuropas größte erhaltene Festungsruine. Das bringt die Festung in die Rolle eines „lebendigen“ Geschichtsbuches von Bornholm. Die imposante Festung Hammershus beherrschte bereits nach ihrer Gründung um 1200 nicht nur alleine die Insel Bornholm, sondern die gesamte, heftig umkämpfte Region der Ostsee. Mehrfach wechselte der Besitz der Festung zwischen Königen und Kirche, zwischen den dänischen Bornholmern, Lübeckern und Schweden, ehe die Festung Hammershus mitsamt der Insel 1658 nach langem Hin und Her endgültig in den Besitz des dänischen Königshauses kam. Schon kurze Zeit später verlor sie jedoch ihren Zweck als Befestigung und wurde 1743 aufgegeben. Sie steht seit 1822 unter Denkmalschutz. Gegenwärtig erfährt die Festung Hammershus in Zusammenarbeit zwischen dem dänischen Nationalmuseum und der Generaldirektion für Forst und Natur eine umfassende Restaurierung.
Mit dem exponierten Standort auf dem großen Felsmassiv des Hammeren beherrscht die Ruine den gesamten Norden der Ostseeinsel und ist symbolhaft für die Symbiose von Natur und Menschenhand in der Geschichte der Insel Bornholms. Hammershus versinnbildlicht als das wichtigste Wahrzeichen der Ostseeinsel Bornholm noch heute den Selbstbehauptungswillen der stolzen Inselbevölkerung.
Vor einem Besuch der Ruine ist der Besuch des Museums empfehlenswert. Das Museum im Vorfeld der Ruine informiert über die Geschichte der Ostsee-Insel Bornholm und gibt Einblicke in den Alltag um 1575. Der Rundweg um die Festung Hammershus an ihrem Fuß entlang ist ein Erlebnis, kann jedoch bei feuchtem Wetter beschwerlich sein.
Hammershus-Ausstellung
Slotsgården
Langebjergvej 24
DK-3770 Allinge
Foto: © Rainer Höll