Danewerk und Haithabu bald UNESCO Weltkultuerbe?

Danewerk und Haithabu bald UNESCO Weltkultuerbe?
Danewerk und Haithabu bald UNESCO Weltkultuerbe?
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In Schleswig können Feriengäste diverse Spuren der Wikinger entdecken, die diesen Landstrich zwischen Ostsee und Nordsee jahrhundertelang besiedelten und prägten. Die Wikinger waren weit mehr als ein barbarisches Naturvolk, wie sie gern dargestellt werden. Die Wikinger pflegten einen regen Handel mit osteuropäischen Völkern bis hin zum Schwarzen Meer und Byzanz (Istanbul). Ihr Sozialleben war gut strukturiert, und auch die Kultur spielte bei den Wikingern eine große Rolle. In Schleswig, am Ostsee-Fjord Schlei, können Urlauber mit dem Danewerk das größte Bodendenkmal Nordeuropas besichtigen, eine von den Wikingern errichtete Wallanlage zur Südabgrenzung des damaligen Skandinaviens. Das Danewerk soll gemeinsam mit der Wikingersiedlung Haithabu sowie weiteren Kulturstätten der Wikinger zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt werden (Ferienhaus Schlei).

(sh-na) Zwischen dem 8. und dem 11. Jahrhundert hatten die zur See fahrenden, teilweise kriegerischen germanischen Völker den Norden Europas fest im Griff. Relikte aus dieser aufrührenden Zeit der Wikinger sind noch heute an der Ostsee Schleswig-Holstein zu bewundern. Am Ostseefjord Schlei laufen die Vorbereitungen, das größte Bodendenkmal Nordeuropas, das Danewerk, gemeinsam mit Haithabu und weiteren Wikingerkulturstätten in Dänemark, Schweden, Island und Kanada zum UNESCO-Weltkulturerbe ernennen zu lassen.

Die Region rund um den Ostseefjord Schlei steht für authentische Urlaubs- und Erlebnisangebote. Die Planung zur Auszeichnung von Haithabu und dem Danewerk mit dem UNESCO-Prädikat unterstützt dies durch einen charakteristischen Erlebniswert und setzt die Region neu in Szene. „Es ist wichtig, dass der Facettenreichtum der Ostsee Schleswig-Holstein in authentische Profilbildungen der einzelnen Regionen mündet. Durch starke Submarken kann die Marke Ostsee Schleswig-Holstein ein frisches Image bei den Gästen erlangen“, betont Katja Lauritzen, Geschäftsführerin des Ostsee-Holstein-Tourismus e.V. Das Label UNESCO-Weltkulturerbe habe einen hohen Bekanntheitswert und stehe für Qualität, die unbedingt vorgehalten werden müsse um den steigenden Gästeansprüchen gerecht zu werden, weiß die Geschäftsführerin des Regionalverbandes. Die Zertifizierung unterstützt nicht nur die Markenbildung, sondern vermittelt auch Internationalität und Professionalität, die sich positiv auswirken können.

Potenziale für ausländische Übernachtungsgäste liegen vor allem im skandinavischen Markt. Nicht zuletzt aufgrund der gemeinsamen Vergangenheit begeben sich viele skandinavische Gäste an der Ostsee Schleswig-Holstein auf eine Zeitreise. Das am 28.3.2010 neu eröffnende Wikinger Museum Haithabu lässt kleine und große Gäste die Zeit der Wikinger neu erleben. Das Danewerk wird erstmals in den fränkischen Reichsannalen von 808 zusammen mit dem Handelszentrum Haithabu erwähnt.

Die Wallanlage hat eine Gesamtlänge von fast 26 Kilometern und erstreckt sich im Bereich der sogenannten Schleswiger Landenge zwischen der Schlei im Osten und Hollingstedt an der Treene im Westen. Sie kombiniert natürliche Hindernisse wie Gewässer und moorige Niederungen mit Wällen, Palisaden, Gräben, Mauern und einer Seesperre. Das System des Danewerks besteht aus mehreren Teilanlagen an unterschiedlichen Stellen der Landenge. Als größtes Bauwerk seiner Art in Nordeuropa versetzte das Danewerk seine Erbauer in die Lage, die Handelswege am Rande des Herrschaftsraums dänischer Könige zu kontrollieren. Das Danewerk verlief über den Heer- oder Ochsenweg, der von Nord nach Süd verlaufenden Hauptverkehrsachse. Es markierte die Südgrenze des mittelalterlichen Skandinaviens. 2004 wurde die Schanze 14 rekonstruiert; ganz in der Nähe lädt in der Ortschaft Dannewerk heute das Danevirke Museum zu einer Zeitreise in die Vergangenheit ein.

Text: Ostsee-Holstein-Tourismus e.V.

Foto: © Schlei Ostsee GmbH

Datum: 15.03.2010

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